Waldkirchen
Die Altneihauser Feierwehrkapell’n – unverschämt gut

05.02.2019 | Stand 20.09.2023, 22:52 Uhr
Otto Draxinger

Nicht immer ist sich die Mannschaft mit dem Kommandanten einig. −Fotos: Draxinger

Sie kommen aus einem 1200-Seelen-Dorf, dem ehemaligen "Markt Neuhaus", der aber schon seit 1972 nur mehr ein Ortsteil von Windischeschenbach in der nördlichen Oberpfalz ist, und erdreisten sich, alle Jahre wieder den stolzen Franken die Leviten zu lesen und das Fürchten zu lehren – zumindest im Fasching. Diesmal aber hatte es die Altneihauser Feierwehrkapell’n aus der nördlichen Oberpfalz auf die Waldkirchner abgesehen, um diesen einmal so richtig den Marsch zu blasen.

Ganz allein erschien er zunächst auf der Bühne, er, der Norbert Neugirg, der Kommandant der lustigen Löschtruppe ganz ohne Mannschaft, dafür aber mit einer Hosentasche voller total verknitterter Manuskripte. Und, siehe an, wider Erwarten meinte er es besonders gut mit den Waldkirchnern: "Ganz benommen von dieser Stadt in der wir weilen, da ich noch nie wo war wo es noch schöner war. Und ich bin mir absolut im Klaren, das ist die schönste Stadt, wo wir je waren. Wie heißt der Luftkurort, wo man gleich spürt, dass hier der Bürger Fleiß regiert? Freyung (!!!) − und dein Publikum, soviel Charme wirft einen um – Waldkirchen ist da ein Dreck dagegen."

Zu früh gefreut also! Zu Gunsten Waldkirchens änderte sich das Blatt erst – und ganz abrupt, als eiligst ein weiterer Feuerwehrmann dem Kommandanten das richtige Manuskript auf die Bühne brachte: "O Waldkirchen, du allein, bist im Bayerwald der Edelstein. Du bist die Stadt, von der man schwärmt, die Stadt, die das Gemüt erwärmt und Herzen höherschlagen lässt, Freyung – ist das letzte Nest. Waldkirchen, welche Freude, ein stattliches Gebäude und ein Bombenpublikum, nicht halb so bucklig und krumm wie die Ansammlung von Tagedieben in der Kreisstadt Freyung drüben, die’s Krankenhaus Waldkirchen klauten und ins versiffte Freyung bauten", so liebkoste der Kommandant nun postwendend die Waldkirchner.

Mehr dazu lesen Sie am 6. Februar im Waldkirchner Lokalteil der Passauer Neuen Presse.