Seit einem Schuljahr steht Eva Spindler allen vier Grundschulen im Stadtgebiet Waldkirchen (Landkreis Freyung-Grafenau) vor – eine in Niederbayern einmalige Konstellation. Im PNP-Gespräch zieht die 58-Jährige nun Bilanz über ein "turbulentes Jahr" – und spricht von einer "sehr schönen Aufgabe", auch wenn gute Planung notwendig sei.
"Mein Kalender ist größer geworden, dicker, voller. Ohne Handy käme ich auch nicht mehr aus. Und an vielen Abenden sitze ich daheim am Computer und plane. Aber ich habe an allen vier Schulen sehr engagierte Kollegen, die mitdenken und die viele Dinge selbstständig erledigen, da wir im Vorfeld entsprechende Absprachen getroffen haben." Unter anderem wird sie an der Grundschule Waldkirchen von Konrektorin Heidi Schmidhuber unterstützt und in ihrer Abwesenheit vertreten. "Jeden Montag um 7 Uhr treffen wir Beide uns zum Jour fixe in meinem Büro an der Maria-Ward-Grundschule, besprechen die vor uns liegende Woche, reflektieren über das Vergangene, tauschen uns über anstehende Projekte aus und versuchen gemeinsam Probleme zu lösen", so Spindler.
Auf die Frage, wie sich die Eltern mit der neuen Situation abgefunden haben, bestätigt die Schulleiterin, dass die beiden Schulen bzw. die Schulfamilien in Holzfreyung und Karlsbach es ja schon gewohnt gewesen seien, "mitgeführte" Schulen zu sein. "Hier habe ich den Eindruck – und das bestätigen mir auch Kollegen, Kinder und Eltern – war es keine so große Umstellung. Für die Schulfamilie in Böhmzwiesel aber war auf einmal das ,Herz der Schule‘ verschwunden. Das schmerzte und schmerzt sicher noch. Leider konnte ich im vergangenen Jahr nicht in dem Maße dort vor Ort sein, wie ich es mir gewünscht hätte. Nachdem aber in Böhmzwiesel im kommenden Schuljahr fast das gesamte Kollegium neu sein wird und nachdem ich nun auf viele Dinge des vergangenen Jahres zurückgreifen kann, habe ich mir zum Ziel gesetzt, in Böhmzwiesel häufiger präsent zu sein und damit hoffentlich den angesprochenen Verlust etwas ausgleichen zu können."
Mehr dazu lesen Sie in der Waldkirchner Ausgabe der PNP vom 26. Juli.
