Grafenau
Das letzte Refugium der Kreuzotter

07.05.2019 | Stand 20.09.2023, 7:02 Uhr

Der Bayerische Wald ist eines der letzten großen Rückzugsgebiete der Kreuzotter. −F.: Rainer Simonis/Nationalpark Bayerischer Wald

Mit leisen, vorsichtigen Schritten bewegen sich etwa 25 Leute weit verstreut durch das hohe Gras und lassen konzentriert ihre Blicke über den Boden schweifen. Frühlingsduft liegt im sanften Wind unter dem leicht bewölkten Himmel. Währenddessen mäandert im Hintergrund der renaturierte Kolbersbach in seiner ursprünglichen, wilden Form rauschend durch die idyllische Landschaft. In dieser Fülle an Sinneseindrücken sucht die Gruppe heute nach einem Lebewesen, das hier noch zahlreich vertreten, aber umso schwerer zu entdecken ist: Vipera berus, die Kreuzotter.

Das Verbreitungsgebiet der Schlange erstreckt sich von Westeuropa bis zum östlichsten Russland. Trotzdem wird ihr Anblick besonders in Bayern immer seltener. Dabei bildet das Gebiet des Nationalparks Bayerischer Wald eines der letzten größeren Refugien für die Kreuzotter. Um die Population dieses Reptils besser einschätzen und auch schützen zu können, müssen Forscher ganz genau wissen, wie und wo die Tiere leben. Aus diesem Grund haben sich Nationalparkmitarbeiter und Freiwillige im Rahmen eines Workshops in Sachen Kreuzotter-Monitoring weitergebildet.

"Die Konzentration lässt irgendwann nach. Da ist es besser, eine Pause zu machen", erklärt Johannes Penner von der Universität Freiburg in Hinblick auf die Suchaktion. In seinem Vortrag einige Stunden zuvor erklärte er den rund 25 Teilnehmern des Kreuzotterseminars im Kinosaal des Haus zur Wildnis, wie wichtig der Erhalt von geeigneten Lebensräumen für den Bestand der Kreuzotter ist. "Die Kreuzotter ist in der Gesellschaft einfach nicht so präsent, obwohl sie ebenso bedroht ist, wie viele andere Tierarten".

− ga

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