Ebenreuth/Thurmansbang
Prämierte Mini-Wasserkraftanlage vorgestellt

29.05.2018 | Stand 20.09.2023, 1:52 Uhr

Am Einlaufbauwerk am Ebenreuther See: Michael Miedl (v.r.) mit seinem Zwillingsbruder Alexander, stv. Landrätin Helga Weinberger, Dipl.-Ing. Christoph Pfeffer, Bürgermeister Martin Behringer, Pfarrer Manfred Wurm und Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich. − Foto: Thurnreiter

Die Wasserkraftanlage am Ebenreuther See erhielt bei einem "Tag der offenen Tür" durch Pfarrer Manfred Wurm den kirchlichen Segen. Die Anlage und die Idee dazu war bereits im Vorjahr als Musterbeispiel umweltfreundlicher Stromerzeugung mit dem "Bürger-Energiepreis Niederbayern" ausgezeichnet worden.

Michael Miedl , der Planer und Erbauer der "Kleinstwasserkraftanlage", so die offizielle Bezeichnung, führte den Ehrengästen und den interessierten Besuchern "sein" Werk vor. Die Führung begann am neu erbauten Einlaufbauwerk im Ebenreuther See. In diesem Bauwerk sei der überdimensionierte Feinrechen untergebracht. Dadurch werde erreicht, dass kaum eine Anströmgeschwindigkeit am Rechen entsteht, so Miedl. Dies habe wiederum zwei positive Auswirkungen: zum einen werden "mit Sicherheit" keine Fische angesaugt und zum anderen gelangen auch keine Äste oder Blätter in den Rechen. Das Einlaufbauwerk sei durch eine Trennwand in zwei Kammern unterteilt: eine Kammer, in welche das Seewasser reinfällt und eine Kammer, aus der dann das Wasser zur Turbine geleitet wird. So kann nur das Überwasser des Sees genutzt werden, das in die Kammer übergelaufen ist. Auf den Wasserstand im See kann nicht eingegriffen werden", erläuterte Miedl die geforderte Zweckbestimmung. "Kommt zu wenig Wasser an, steht die Anlage still".

Über den auf der eingegrabenen Rohrleitung aufgeschotterten Weg ging die Führung weiter zum Krafthaus. Dieses befindet sich direkt unterhalb des Erddammes. Durch den Höhenunterschied von über 12 Metern erhalte das Wasser den notwendigen Druck, um das Laufrad der Turbine anzutrei-ben. Dieses Laufrad wiederum sei über einen Flachriemen mit dem Generator verbunden, der den CO2-freien Strom produziere. Dieser werde in das öffentliche Stromnetz eingespeist. Zusätzlich werde das Toiletten- und Umkleidehäuschen am See mit Strom versorgt. "Grob geschätzt könnten damit rund 20 Haushalte umweltfreundlich versorgt werden", erklärte der Kraftwerksbetreiber.

− th

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