Hilgenreith
Arm, aber glücklich: So geht es Anni und Alois Sigl im Bayerwald heute

16.03.2017 | Stand 21.09.2023, 22:53 Uhr

Anni (81) und Alois Sigl (82) in ihrer Küche: Sie leben von dem, was ihr Einödhof hergibt. 60 Obstbäume stehen im Garten, die Äpfel lagern unterm Dach. − Foto: Haydn

"Hätte ich das vorher gewusst, dann hätten wir es vielleicht lieber bleiben lassen", sagt Anni Sigl. Erst kürzlich waren wieder Leute da, aus Berlin und Cham und Dingolfing, die bei ihr ein extra einfaches Leben auf einem uralten Bauernhof in abgelegener Dorfrandlage im Landkreis Freyung-Grafenau, ohne Zentralheizung, ohne Bad, ohne Auto in der Garage, entdecken wollten. Denn genau das zieht an: Die aus der Moderne betrachtet zutiefst verwundernden Umstände – und dass diese dennoch so glücklich machen können.

Ein Artikel in der Heimatzeitung über das spartanische Leben der Sigls auf ihrem Einödhof in Hilgenreith, einem Ortsteil von Innernzell, war vor einigen Jahren der Anfang. Dann begann der bundesweite Medienrummel um das Ehepaar, das keinen Luxus braucht und sich selbst versorgt. Schließlich gab es sogar Filmportraits im Fernsehen, und ein Buch über Anni und Alois Sigl haben die beiden zu heimlichen Medienstars gemacht. Da ging eine Zeitlang die Stubentüre auf und zu und schon wieder auf, wollte jeder wissen und sehen, wo die zwei Philosophen einer überkommenen Lebensart zu Hause sind. Ein bisschen was von der Zufriedenheit würde man sich doch wohl mit heim nehmen können? Oder man wüsste es doch dann wenigstens, was einem selbst in seiner Unrast auf der Glückssuche so fehlt? Die Sigls gaben Auskunft; bis auf wenige Fälle, wenn das Stöbern so überhand nahm, dass Leute selbst im Schlafzimmer noch am liebsten unter die Betten gekrochen wären. Da hat die Anni auch mal ihre resolute Seite gezeigt und sie kurzerhand und bestimmt rausgeschmissen.

Doch es ist wieder ruhiger geworden um die beiden. Nach den Medienberichten kamen Leute, staunten und wollten auch das einfache Glück wieder finden. Dann sagt sie: "Müsst’s es halt so machen. Handy weg und arbeiten von fünf Uhr früh bis nachts. Nicht ins Wirtshaus und keine Lustbarkeiten!" Die sind gegangen, sagt die Anni. Und sie hat nichts mehr von ihnen gehört.

Den vollständigen Bericht lesen Sie in Ihrer Heimatzeitung im Bayernteil vom 15. März 2017 (Online-Kiosk) oder als registrierter Abonnent hier.

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