Landau
Er war Vollblutpolitiker: Richard Kasper mit 87 Jahren gestorben

01.12.2019 | Stand 20.09.2023, 1:55 Uhr
Ludwig Stich

Im Wahlkampf 1972 unterstützte Landrat Richard Kasper (2. von links) Bundeskanzler Willy Brandt (rechts). −Repro: Ludwig Stich

Das Leben einer geschätzten Persönlichkeit ist zu Ende gegangen: Nach schwerer Krankheit starb am 25. November im Alter von 87 Jahren Richard Kasper aus Kothingeichendorf. Er war Landtagsabgeordneter in Nordrhein-Westfalen und Landrat des Landkreises Bergheim/Erft bei Köln. Kasper hatte seinen Lebensabend im Raum Landau verbracht. Von der Bevölkerung wurde er liebevoll "Landrat" genannt.

Der Trauergottesdienst mit anschließender Beerdigung fand am Freitagnachmittag in der Pfarrkirche St. Laurentius in Zeholfing statt. Den Trauergottesdienst zelebrierte Pater Nelson Parakkadath. Der Kirchenchor gestaltete das Requiem musikalisch. Der Verstorbene wurde auf dem Pfarrfriedhof Zeholfing unter Anteilnahme einer großen Trauergemeinde zur letzten Ruhe gebettet. Auf dem Sterbebild war zu lesen: "Ich bin so gern gegangen durch Felder, Wald und Flur, nun bin ich heim gegangen zum Schöpfer der Natur." Der Spruch wurde ausgewählt, weil der Verstorbene sehr naturverbunden war.

Nach der Trauerpredigt ging der Nachbar von Richard Kasper, Herbert Pinkl, auf den Lebenslauf des Verstorbenen ein: Richard Kasper wurde am 7. Februar 1932 in Quadrath-Ichendorf als Einzelkind geboren. Quadrath gehört zum Landkreis Bergheim, in der Nähe von Köln. Ab 1938 besuchte er die dortige Volksschule. Bereits dort zeigte sich, dass er außergewöhnlich begabt war. Vor allem sprachlich übertraf er alle anderen Schüler.

Im Jahr 1964 gewann Richard Kasper für die SPD die Landratswahl und wurde jüngster Landrat der Bundesrepublik. Dieses Amt übte er bis 1970 aus. 1970 wurde Sohn Axel geboren. Von 1966 bis 1980 war er außerdem Mitglied im Landtag von NRW. Im Laufe seiner politischen Tätigkeit wurden ihm mehrere Ehrungen zuteil. Er wurde 1973 mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet.

Mehr dazu lesen Sie am Montag in der Landauer Neuen Presse.