"Fridays for Future" für Landwirte
Ein Landwirt aus der Region ist die neue Stimme frustrierter Bauern

26.11.2019 | Stand 19.09.2023, 6:50 Uhr

Fair, ruhig und sachlich: So möchte Sebastian Dickow die Bauern vertreten. −Foto: Manuel Birgmann

Demos in München und Passau, Fernsehdiskussionen mit Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber (CSU) und Grünen-Fraktionschef Ludwig Hartmann sowie Hintergrundgespräche mit Ministerpräsident Markus Söder: Der Landwirt Sebastian Dickow aus Mamming (Landkreis Dingolfing-Landau) ist viel unterwegs in diesen Tagen. Er vertritt Bayern in der Bewegung "Land schafft Verbindung".

Der 30-Jährige ist seit kurzem der bayerische Sprecher der neuen bundesweiten Protestbewegung "Land schafft Verbindung" (LsV). Für die Presse hatte er am Montag nur kurz Zeit, er musste gleich weiter nach Berlin. Dort findet an diesem Dienstag eine Großdemo vor dem Brandenburger Tor statt, auf der er eine Rede halten wird. Tausende Landwirte haben sich mit ihren Schleppern auf den Weg gemacht, Dickow selbst fährt Zug.

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Bei "Land schafft Verbindung" handelt es sich um keinen Verband oder Verein, sondern einen losen Zusammenschluss von eigenen Angaben zufolge über zehntausend Bauern in Deutschland. Sie organisieren sich über Facebook und WhatsApp, eine Art "Fridays for Future" für Landwirte. In einer Versammlung in Hannover wurde Dickow vor wenigen Wochen in einen fünfzehnköpfigen Beirat gewählt, der die Gruppe nach außen vertreten soll.

Dickow spricht unaufgeregt, emotional wird er weder in TV-Debatten noch im persönlichen Gespräch. Dazu hat er ein großes Fachwissen über Agrarpolitik: Im einen Moment spricht er noch über die MacSharry-Reform der EU von 1992, schon wechselt er zur Rolle deutscher Landwirte auf dem Weltmarkt. Man kann verstehen, dass sich trotz seines jungen Alters nun Tausende Bauern in Bayern und Deutschland von ihm vertreten lassen.

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