Mengkofen
"Beschämend": PETA kritisiert Schnitzel-Weltrekordversuch

11.09.2019 | Stand 21.09.2023, 4:41 Uhr

2017 hatte Rudi Dietl zusammen mit dem TSV Pilsting den größten Burger der Welt gekocht. Dietl versichert: "Es ist alles mehr oder weniger gegessen worden." −Foto: Archiv Sabrina Melis

Der Straubinger Rudi Dietl möchte am Wochenende in Mengkofen (Landkreis Dingolfing-Landau) zusammen mit dem Gartenbauverein Oberes Aitrachtal einen Weltrekord aufstellen und ein 1000 Kilogramm schweres Schnitzel braten. Für diese Idee gibt es nun Kritik von prominenter Seite.

Die weltweit größte Tierrechtsorganisation PETA kritisierte den Weltrekordversuch in einem Schreiben an den Verein, das am Mittwoch auch als Pressemeldung verschickt wurde. PETA fordert, die "Spaßveranstaltung" abzusagen oder den Weltrekord zumindest mit einem veganen Schnitzel aufzustellen. "Es ist äußerst beschämend, Teile von gequälten Tieren für eine Spaßveranstaltung zuzubereiten, während der Amazonas-Regenwald vor allem wegen des Fleischkonsums in Flammen steht. Sollte der Gartenbauverein die Veranstaltung tatsächlich mit echtem Fleisch durchführen, tritt er den Umwelt- und Klimaschutz mit Füßen", schreibt Agrarwissenschaftlerin Lisa Kainz, PETAs Fachreferentin für Tiere in der Ernährungsindustrie.

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Wie Rudi Dietl auf Nachfrage der PNP mitteilt, werde man den Versuch nicht absagen, man nehme das Schreiben von PETA aber sehr ernst. "Die ganze Gruppe behandelt das Thema sehr sorgfältig. Wir werden uns von der Semmel bis zum Fleisch gehörig unter Druck setzen", versichert Dietl. Er erinnert an den Weltrekord-Burger vor zwei Jahren. "In Pilsting ist alles mehr oder weniger gegessen worden. Sollte am Sonntag etwas übrig bleiben, wird das mit Sicherheit nicht weggeworfen." Laut Dietl wird der Rest an das anliegende Seniorenheim oder die Tafel gespendet. Auch das verwendete Öl werde aufgesaugt und gehe dann aufbereitet zurück an die Raffinerie. Dietl betont noch, dass die Veranstaltung einem wohltätigen Zweck diene. "Uns geht es in erster Linie um die Kinder", stellt er klar. Jede Schnitzelsemmel werde für fünf Euro verkauft, "das Geld geht zu hundert Prozent an Kinder in Not".

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