Landau
Hündin "Lakota" aus Landau stammt zu 40 Prozent vom Wolf ab

20.05.2018 | Stand 20.09.2023, 6:29 Uhr

Hund-Mensch-Beziehung auf Augenhöhe: Silvia Nothaft-Wachs liebt an ihrer Saarloos-Hündin Lakota, dass sie ihren eigenen Kopf hat. "Lakota" ist indianisch und bedeutet "Freundin". − Foto: Decher

Die Landauerin Silvia Nothaft-Wachs hält einen Saarlooswolfhond. Die Gene der Hündin stammen zu 40 Prozent vom Wolf ab. In Deutschland gibt es gerade mal bis zu 500 dieser Vierbeiner.

Die Ohren stehen ein bisschen schräger vom Kopf weg. Sonst könnte man Lakota auf den ersten Blick auch für einen Wolf halten. Lakota schreitet langsam, anmutig und vorsichtig hinter ihrem Frauchen Silvia Nothaft-Wachs her. "Einfach reinkommen, den Hund nicht anschauen und ignorieren", sagt die 61-Jährige. Die Hündin folgt ihr in die Küche. Dann hört sie auf zu bellen, verzieht sich in ihren Korb in der Küche und beobachtet.

"Bellen ist eher Angst", sagt Silvia Nothaft-Wachs. Lakota ist ein Saarlooswolfhond, eine niederländische Rasse. Ihre Vorfahren sind eine Kreuzung aus Wolf und Deutschem Schäferhund. Nur etwa 300 bis 500 Hunde leben laut dem Saarlooswolfhond-Club in Deutschland. Lakota ist eines von zwei Exemplaren in Landau. Ein Hund, dessen Gene zu 40 Prozent vom Wolf stammen, verhält sich anders, ursprünglicher als die meisten Rassen.

Die Rasse ist arbeitsintensiv

Silvia Nothaft-Wachs liebt an ihrer Hündin, dass sie ihren eigenen Kopf hat. Der Saarloos will nicht gefallen, dafür hat er zu viel Wolf im Blut. Gästen sagt sie immer, dass sie nicht auf Lakota mit Streichel-Ambitionen zustürmen sollen. Lakota kommt zu ihnen, wenn sie Interesse hat. Wenn nicht, dann nicht. In neuen Situationen kann es sein, dass die Hündin einfach stehen bleibt oder sich hinlegt. "Auch da ist sie Wolf. Lieber 100 Mal vorsichtig sein als einmal tot."

Die Rasse ist arbeitsintensiv. Das ist hauptsächlich der Grund, warum sie nicht weit verbreitet ist. Bevor sie Lakota zu sich holte, hat Silvia Nothaft-Wachs etwa eineinhalb Jahre lang recherchiert und sich über Wesen und Haltung der Hunde informiert. Zeit hatte sie dafür, als sie nach vielen Jahren als Altenpflegerin in den Ruhestand ging. "Ich wollte eine Herausforderung", sagt sie. "Keinen dressierten Zirkushund."

Stichwort Saarlooswolfhond

Der Begründer der noch jungen Hunderasse Saarlooswolfhond war der Niederländer Leendert Saarloos (1884-1969). Saarloos liebte den Deutschen Schäferhund, war aber der Meinung, dass diese Rasse ihre naturnahen Eigenschaften zu einem großen Teil verloren hat. Durch die Kreuzung von Wolf und Hund wollte Saarloos in den 1930er Jahren eine robuste Hunderasse schaffen, die intelligent und aufmerksam genug war, um sie rasch zum Gebrauchshund auszubilden. Sein Ziel war es, die naturnahen Eigenschaften der Hunde zurückzugewinnen. (Quelle: www.swh-club.de)

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