Landau
Richterin erklärt Asylbewerbern deutsche Werte und das Gesetz

18.11.2016 | Stand 19.09.2023, 21:50 Uhr

Was Richterin Claudia Saponjic erklärte, übersetzte Dolmetscher Aziz Bouabe auf arabisch und fügte – wo nötig – auch noch einige kulturspezifische Erläuterungen dazu. − Foto: Birgmann

"Deutschland ist eine Demokratie – was bedeutet das?", wollte Richterin Claudia Saponjic am Freitag von den jungen Syrern wissen, die sich im Pfarrsaal St. Maria in Landau versammelt hatten. "Man soll sich für Meinungen anderer interessieren und zuhören", antwortete einer der jungen Männer, "es gibt private Freiheit", sagte ein anderer.

Zum dritten Mal veranstaltete das Amtsgericht Landau gestern Rechtskundeunterricht für Flüchtlinge und Asylbewerber. "Unsere Werte sind uns etwas wert", sagte Amtsgerichtsdirektor Johann Duschl. Darum würde das Amtsgericht auch Zeit und Geld aufwenden, um den Flüchtlingen deutsche Gesetze zu vermitteln. Das Projekt geht vom Bayerischen Justizministerium aus.

Interessiert hören die zehn jungen Männer zu, während ihnen Richterin Claudia Saponjic die Grundrechte erklärte: Etwa das Recht auf körperliche Unversehrtheit, die Meinungsfreiheit, die Trennung von Staat und Kirche sowie die Gleichstellung von Mann und Frau. "Das bedeutet, jede deutsche Frau über 18 hat das Recht zu wählen. Und einer Polizistin muss man genau so Folge leisten, wie einem männlichen Polizisten. Auch Ehemänner dürfen ihren Frauen nichts verbieten", erklärte Saponjic.

Mehr zu diesem Thema lesen Sie in der Wochenendausgabe Ihrer Landauer Neuen Presse (Online-Kiosk) oder hier als registrierter Abonnent.