Pankofen
Hauptstraße erhält eine gestrichelte Mittellinie – 30er-Bereich wird verlängert

30.01.2020 | Stand 18.09.2023, 4:18 Uhr

Dieses 30er-Schild soll weiter an den Ortsrand Pankofens rücken, damit Autofahrer nicht mehr so schnell durch die Dorfmitte rauschen. −Foto: Häusler

Stadträte wechseln von einer Straßenseite zur anderen, schauen aus verschiedenen Perspektiven in Verkehrsspiegel, unterhalten sich in Grüppchen mit Polizeihauptkommissar Helmut Brandl, zweitem Bürgermeister Hans Schmalhofer oder mit Anwohnern. Der pensionierte Polizist Max Thoma übertönt beim Ortstermin am Mittwochnachmittag alle – wer einst seine Fahrradprüfung bei ihm abgelegt hat, weiß um sein Organ und seine fuchtelnden Gesten Bescheid. Nur einer steht stumm auf seiner Terrasse und verfolgt das Gewusel vor dem Nothaft-Anwesen in Pankofen: Alexey Tschagujew.

Seit März 2019 wohnt er am Pankofener Dorfplatz und wirkt ein Stück ratlos, wenn man ihn auf den Verkehr vor seiner Nase anspricht. Lastwagenfahrer nutzen ihm zufolge gerne mal den Fußgängerweg, um auszuweichen. "Und die Autofahrer sind alle viel zu schnell – vor allem in den Stunden vor und nach der Arbeit", sagt er gen Kermi und Bezirksklinikum blickend. Tschagujew erzählt auch, dass seine Katze deswegen schon angefahren und ihr anschließend ein Bein abgenommen worden sei. Er meint: "Bei 30 km/h hätte der Fahrer bestimmt noch abbremsen können, aber mit 50?"

Wie schnell der Fahrer in diesem Fall durch Pankofen gerauscht ist, lässt sich nicht überprüfen. Dass jedoch für einige das 30er-Schild nicht zu gelten scheint, bezeugen weitere Anwohner. Auch die Mitglieder des Verkehrsausschusses gehen davon aus. Eine Messung des Ordnungsamts ergab vor einigen Monaten eine Durchschnittsgeschwindigkeit von etwa 45 Stundenkilometern – erfasst wurden Fahrzeuge, die aus Richtung Mainkofen einfuhren, auf Höhe der Kapelle. Was tun?

Den beantragten Verkehrsspiegel, der auf der Tagesordnung der anschließenden Sitzung gestanden ist, verwirft das Gremium. Auch die Polizei sieht keinen Bedarf. Der Ausschuss einigt sich aber darauf, eine gestrichelte Mittellinie aufbringen zu lassen. Diese soll Autofahrer dazu bewegen, die enge Kurve am Hauseck nicht mehr zu schneiden. Außerdem soll das 30er-Schild näher an den Ortsrand gesetzt werden. Auf Höhe des Moosmüller-Anwesens werden nämlich immer wieder Pferde über die Straße geführt. Ob sich die Autofahrer daran halten?

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