Krise bei Automobilzulieferer
IAC streicht 101 Stellen: Mitarbeiter bekommen im Dezember Bescheid

18.11.2019 | Stand 21.09.2023, 0:20 Uhr

An den IAC-Standorten in Plattling (Foto) und Zwiesel arbeiten insgesamt 620 Beschäftigte. Für 101 von ihnen geht es bald nicht mehr weiter. Wer genau betroffen ist, soll Ende der ersten Dezemberwoche feststehen. −Foto: Christoph Häusler

"So eine Situation erlebe ich zum ersten Mal", sagt Fritz Fischl, seit 29 Jahren Betriebsratsvorsitzender bei IAC (International Automotive Components). Der Automobilzulieferer baut an den Standorten Zwiesel und Plattling insgesamt 101 Arbeitsplätze ab. Das Ganze passiert in drei Schritten, von Ende Dezember bis September 2020.

"Am Samstag war unsere Betriebsversammlung", sagt Fischl, "da wurde es verkündet." Schuld an den Kündigungen ist laut dem Betriebsvorsitzenden das Management der vergangenen Jahre. "Vor drei bis vier Jahren wurde verschlafen, neue Aufträge an Land zu ziehen."

Mehr dazu:
- IAC beendet Kurzarbeit vorzeitig: Kommt es zu einem Stellenabbau?
- Autoausstatter IAC in Plattling führt Kurzarbeit ein

Die Krise, die allgemein in der Automobilbranche herrscht, trifft den Zulieferer aber nicht unangekündigt. Ein Rückblick: Im April führt IAC Kurzarbeit ein - "um die schlechte Auftragslage aufzufangen", wie es Fischl nennt. Vor zwei Monaten verkündet der General-Manager Klaus Kube, dass die Kurzarbeit Anfang Dezember vorzeitig beendet wird. Angesprochen auf einen drohenden Stellenabbau, sagt der General-Manager damals: "Wir sind in Verhandlungen, mehr kann ich zu diesem Zeitpunkt nicht sagen."

Jetzt ist es also soweit. 101 Stellen werden in Zwiesel und Plattling gestrichen. "Die meisten in der Produktion, aber anteilig auch Angestellte und Indirekte wie Staplerfahrer, Schlosser oder Elektriker", erklärt der Betriebsratsvorsitzende Fischl. Ob mehr Arbeitsplätze in Zwiesel oder in Plattling abgebaut werden, könne man jetzt noch nicht sagen. "Wir sind ein Topf mit zwei Standorten. Erst Ende der ersten Dezemberwoche gibt es die Namen."

Der Zeitplan steht allerdings schon fest: Ende dieses Jahres werden 57 Stellen gestrichen, Ende April 2020 dann zehn weitere und Ende September 2020 nochmals 34.
Mehr dazu lesen Sie kostenlos mit PNP Plus und in der Dienstagsausgabe der Passauer Neuen Presse (Online-Kiosk).