Plattling
KJR-Vortrag: Kids und die digitale Welt

25.10.2019 | Stand 18.09.2023, 4:05 Uhr
Josefine Eichwald

Weitreichendes Know-how in Sachen Medienwelten und Sprache: Buchautor und Referent Dr. Frederik Weinert beim 13. Jugendbeauftragten-Treffen in Plattling. −Foto: Eichwald

Plattling. "Kinder kennen sich mit den digitalen Medien sehr gut aus, brauchen jedoch mediales Achtsamkeitstraining." In seinem Fazit beurteilte Dr. Frederik Weinert, Experte für Digitales, Buchautor und Keynote-Speaker, die digitalen Medien nicht prinzipiell als "blöd" – man sollte verstehen, dass die Kids via Smartphone gerne in Rollen schlüpfen von Magiern, Farmern, Fotomodellen, Social-Media Stars oder Sängern. Weinert setzt auf emotionale Annäherung an den Nachwuchs – das Sprechen über positive Empfindungen und Gefühle stärke die Kids in ihrem Selbstwert. Oft suchen Kinder nämlich soziale Bestätigung durch viele "Likes" und "Follower" im Netz. Und der Experte schwört auf gemeinsame Unternehmungen wie Ausflüge oder Jugendtreffs. Er empfahl aber auch "coole Seiten für Kids" – etwa fragfinn.de,blinde-kuh.de und seitenstark.de.

In seinem breit aufgestellten Vortrag im Haus der Jugend des Kreisjugendrings in Plattling verwies Dr. Weinert anfangs auf eine DAK-Studie, wonach 100000 Jugendliche süchtig nach Social Media seien und Teenager im Schnitt täglich drei Stunden mit Whats App, Instagram und anderen sozialen Medien verbringen. Hinzu kämen Computerspiele wie "FIFA" oder "Fortnite". 14 Prozent der Kinder und Jugendlichen ab zehn Jahren sind mit Mobbing/Beleidigungen im Netz in Berührung gekommen. Bei Cyber-Mobbing sei es wichtig, frühzeitig Hilfe zu suchen, so die Empfehlung. Der Digital-Experte empfahl etwa die Seite juuuport.de.

Aus Dr. Weinerts Sicht sollten Kinder erst ab einem Alter von zwölf Jahren ein Smartphone nutzen, in der Social-Media-Welt sollten sie seiner Meinung nach erst ab 16 Jahren unterwegs sein. Als Marschroute gab der 38-Jährige aus Passau seinen rund 20 Zuhörern im Plattlinger Haus der Jugend – Jugendbeauftragten und KJR-Mitarbeitern – mit auf den Weg: "Seid Ranger auf Augenhöhe für die Kids."
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