Plattling
35 Arbeitsplätze mehr, eine leere Halle weniger: Lüftungsbaufirma zieht nach Plattling

15.10.2019 | Stand 20.09.2023, 1:57 Uhr

Hefele-Seniorchef Hans Stumpf (v.l.) war der erste Gast, den Beate und Christian Lyra (Mitte) zur Einweihungsfeier der neuen Produktionshalle begrüßen konnten. Cornelia und Franz Geisberger kamen als Freunde der Unternehmer. −Foto: Summer

Die Einweihungsparty der Bavarian Air Solution am neuen Standort im Gewerbegebiet Sanierung begann holprig: Chef Christian Lyra steckte im Stau, der Hubschrauber, der mit den TOP 10 der Kunden Rundflüge machen sollte, verspätete sich – man munkelte etwas von Tankproblemen. Es sei spannend und faszinierend zu beobachten, sagte Geisberger, wie eine Familie aus Polen so Fuß gefasst habe in Plattling und in der bayerischen Wirtschaft, dass sie in Plattling Arbeitsplätze schaffen könne. Bis vor kurzem war die Firma in Moos, jetzt ist sie in die ehemalige Versandhalle des Fischverarbeiters Laschinger umgezogen.

Trotz des Stresses in letzter Minute war Lyra guter Dinge. Er mag Plattling und er wusste, dass Plattling ihn mag, und eigentlich war alles fertig: Das Spanferkel des Caterers drehte sich knusprig-braun am Spieß, Häppchen standen bereit, Sekt und Saft waren eingeschenkt. Die Halle war blitzblank sauber, erste Dunstabzugshauben warteten fertig verpackt darauf, abgeholt zu werden, das moderne Laserschneidegerät stand bereit, Bleche auch für externe Auftraggeber zu schneiden. Wenn er sich aussuchen könnte, wo er auf die Welt kommen möchte, dann wäre es in Plattling, gestand Lyra später seinen Gästen. Als er noch vor der Wende aus Polen nach Deutschland kam, strandete er zunächst in der Isarstadt – eigentlich wollten die Lyras nach München zu den Großeltern von Beate Lyra.

In Plattling erfuhr er viel Gastfreundschaft, also blieb er. "Wir haben ihm halt geholfen", erzählte Georg Weis, Vorsitzender der SPD-Stadtratsfraktion. Damals gab es ein Möbellager, wo die Lyras die ersten Möbel bekamen und er später ehrenamtlich mitarbeitete. "Christian Lyra konnte kaum Deutsch und heute schafft er Arbeitsplätze für 35 Leute", sagte Weiß voller Hochachtung. Das nenne er gelungene Integration.

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