Plattling
Erstmals Nachwuchs-Handwerkertag an der Realschule

22.07.2019 | Stand 25.10.2023, 11:34 Uhr

Ein Herz aus Kupferstangen lötete Schülerin Anna Wagner unter Anleitung von Stefan Weber von der Firma Krampfl. −Fotos: Woipich

Das Handwerk boomt. Sowohl private Haushalte als auch Kommunen sind auf die Leistungen von Fachkräften angewiesen. Die Auftragsbücher der Handwerksbetriebe sind demnach gut gefüllt. Doch viele Lehrstellen bleiben unbesetzt, die Branche kämpft gegen Nachwuchsprobleme an. Das schlechte Image mancher Berufszweige und der Trend zum Studium sind nur zwei der Gründe dafür.

Um das zu ändern und mehr junge Leute für praktische Tätigkeiten zu begeistern, führt das Regionalmanagement Deggendorf in Kooperation mit dem Arbeitskreis Schule-Wirtschaft und der Kreishandwerkerschaft Donau-Wald seit zehn Jahren den Nachwuchs-Handwerkertag an allen Mittelschulen im Landkreis Deggendorf durch. In diesem Jahr wird das Projekt erstmals den Schülern einer Realschule angeboten. An drei Tagen testeten die Schüler der 7. Klassen der Conrad-Graf-Preysing-Realschule unter Anleitung von Meistern und Gesellen ihre Fertigkeiten in den Handwerksberufen eines Elektrikers, eines Heizungsbauers und eines Schreiners.

"Die gesellschaftliche Wertigkeit des Handwerks muss wieder steigen", betonte Bürgermeister Erich Schmid am Montag. 22. Juli, bei einem Pressetermin. Nur so könne langfristig wieder mehr dringend benötigter Nachwuchs für das Handwerk gewonnen werden. Dass das Handwerk auch ein Garant in schlechten wirtschaftlichen Zeiten sei, sagte Thomas Hierbeck, Obermeister der Schreinerinnung. Er betreute eine Klasse beim Bau einer Tablet-Halterung aus Holz. "Wir nutzen diese Tage, um in Kontakt zu treten mit den potenziellen Nachwuchskräften von morgen. Gleichzeitig bieten wir den Schülern die Möglichkeit, teilweise zum ersten Mal überhaupt, handwerklich tätig zu werden." Nicht nur die Jugendlichen vom Handwerk zu begeistern, sondern sie auch dafür zu gewinnen, nach dem Schulabschluss in der Region zu bleiben, stellte stellvertretender Landrat Roman Fischer als erklärtes Ziel des Landkreises heraus. Es brauche solche Projekte, an dem sich Vertreter der regionalen Wirtschaft beteiligten, um den Jugendlichen die beruflichen Möglichkeiten in der Region nahe zu bringen.

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