Plattling
Kanu-Verband: Bungers wünscht sich auf bayerischen Flüssen Plattlinger Verhältnisse

24.06.2019 | Stand 18.09.2023, 3:47 Uhr

Paddeln an der Unteren Isar: kein Problem. Doch im Landkreis Tölz-Wolfratshausen gibt’s seit April eine Verordnung, "die Kanuten in ihrem Freizeitsport einschränkt", wie Oliver Bungers, Präsident des Bayerischen Kanu-Verbandes bei einem Ehrenabend am Samstag in Plattling sagte. Er bat die Politiker Staatssekretär MdB Florian Pronold und Staatsminister MdL Bernd Sibler um Hilfe. −Foto: Apfelbeck

Rund 100 bayerische Kanu-Wanderfahrer haben in der vergangenen Woche alte Freundschaften gepflegt, Isar und Donau rund um Plattling erkundet und den Ehrenabend am Samstag genutzt, um ihre Anliegen bei führenden Politikern anzubringen. Denn den Kanuten steht das Wasser sprichwörtlich bis zum Hals.

Während Oliver Bungers, Präsident des Bayerischen Kanu-Verbandes, im Bruckstadl unweit der Isar insbesondere die neue Verordnung im Landkreis Tölz-Wolfratshausen kritisierte, die Paddler seit April erheblich einschränke, lobte er das Engagement von Bürgermeister Erich Schmid und der Stadt Plattling. Meist richte Bungers in seinen Ansprachen Wünsche an die jeweiligen Bürgermeister, sagte er. "Die Situation in Plattling ist aber absolut Spitze", stellte er fest und holte sich damit bestätigenden Applaus seitens der Kanu-Familie.

"Wir verstehen uns als Naturschützer", betonte er. Passend dazu nahmen die Kanuten am Freitag in Plattling auch an einer Ökologie-Schulung gemäß der DKV-Wandersportordnung teil. Verärgert darüber, dass das Landratsamt Tölz-Wolfratshausen keinen Gesprächsbedarf mit dem Bayerischen Kanu-Verband sehe, kündigte er Widerstand an: "Wir lassen uns nicht den Großteil des Jahres von der Isar ausschließen."

Konkrete Versprechen der Grußwortredner Staatssekretär MdB Florian Pronold (SPD) oder Staatsminister MdL Bernd Sibler (CSU) bekam Bungers zwar nicht. Doch die Politiker machten deutlich, sich dem streitbaren Thema annehmen zu wollen. Pronold betonte, dass zwischen Vereinssport und touristischen Floßfahrten unterschieden werden müsse. "Ich bin der Auffassung, dass sich Verordnungen mit einem fairen Ausgleich schaffen lassen", sagte er.

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