Plattling
Kanu-Freestylerin Anne Hübner: Medaillen- und Olympiaträume

16.04.2019 | Stand 18.09.2023, 3:38 Uhr

Die finanzielle Unterstützung seitens Verbände und Vereine halten sich laut Anne Hübner in Grenzen. Kosten für Reisen und Ausstattung stemmen die meisten selbst. Hübner selbst ist Physiotherapeutin und bietet weltweit Kanukurse an. −Foto: Sommerauer

Sponsorenvertrag mit Sportartikel-Giganten? In diesen Genuss kommen laut Anne Hübner nur die wenigsten Kanu-Freestyler. Die 34-jährige Physiotherapeutin, die in Traunreut im Landkreis Traunstein arbeitet, fährt einmal wöchentlich die einfache Strecke von 118 Kilometern, um an der Plattlinger Isarwelle zu trainieren. Ihr Ziel: ein Platz unter den besten fünf Damen bei der Weltmeisterschaft im spanischen Sort; ihr persönlicher Traum: eine Medaille; der noch größere Traum vieler Kanu-Freestyler: Olympia.

Bevor Hübner und ihre Kollegen des Deutschland-Teams nach Spanien reisen, müssen sie sich für die WM qualifizieren. Bei der Süddeutschen Meisterschaft, die am Samstag, 27. April, in Plattling ausgetragen und bei der zugleich der Bayerische Meister ermittelt wird, paddeln die Wassersportler um die Wette. Die Qualifikation sollte für Hübner kein Problem darstellen. "Die Chancen stehen gut", erzählt sie nach einer Trainingsstunde in der sieben Grad kalten Isar.

An ihren sportlichen Ruhestand mag Anne Hübner als Mittdreißigerin noch gar nicht denken. "Bei der letzten Meisterschaft war unser ältestes Teammitglied 55 Jahre alt", erzählt sie. Um im Kanu-Freestyle Erfolge feiern zu können, bedarf es reichlich Training. Die Technik zu beherrschen, verlangt Zeit. Hübner ist der Meinung, dass Erfahrung die abnehmende körperliche Leistungsfähigkeit ausgleiche. Talentierte Nachwuchspaddler gebe es natürlich. Doch Jungstars, die binnen kürzester Zeit an die Weltspitze drängen, seien die Ausnahme, sagt Hübner, die immer noch für ihren Heimatverein in Bietigheim-Bissingen startet. Dieser unterstützt die Sportlerin bei internationalen Meisterschaften. Sowohl vom Verband als auch vom Verein erhält die Kanu-Freestylerin Zuschüsse. "Aber das hält sich in Grenzen", sagt Hübner. Für den Großteil der Kosten kommt sie selbst auf – wie die Mehrheit der Sportler, die diesen Randsportart dennoch professionell betreiben.Mehr dazu lesen Sie in der Mittwochsausgabe, 17. April, Ihrer Plattlinger Zeitung.