Plattling
Rathaus-Erweiterung: Grundrisse mittelalterlicher Brunnen entdeckt

11.03.2019 | Stand 18.09.2023, 3:32 Uhr

Die Grundrisse zweier Brunnen aus dem 13. Jahrhundert kamen bei Abbrucharbeiten an der Rathaus-Baustelle zum Vorschein und lassen über frühere als bisher angenommene Anfänge der Stadt spekulieren. −Foto: Augustin

Dass bei den Abrissarbeiten der an das Rathaus angrenzenden Gebäude Relikte aus vergangenen Zeiten gefunden werden, war absehbar. Dass dabei die Grundrisse zweier Brunnen aus dem 13. Jahrhundert zum Vorschein kommen, überrascht jedoch. Kreisarchäologe Stefan Hanöffner findet die Funde "sehr spannend". "Vielleicht können wir sogar die Anfänge der Stadt zurückdatieren", spekuliert er auf PZ-Nachfrage.

Auf 1379, also im späten 14. Jahrhundert, ist die Umsiedlung und Neugründung von Plattling am jetzigen Standort datiert. Grund für die Umsiedlung war ein gebrochener Hauptarm des Flusses westlich der St. Jakobskirche. Ständige Überschwemmungen machten das Gebiet unbewohnbar und ein Umzug auf die andere Seite des Flusses war unumgänglich. Die Funde unter den abgerissenen Gebäuden an der Rathaus-Baustelle geben nun Anlass zur Spekulation, ob das Datum der Neugründung von Plattling in den Geschichtsbüchern geändert werden muss.

Kreisarchäologe: "Alle Funde werden genauestens dokumentiert"

Bei einer Stadt mit einer weit zurückreichenden Geschichte wie Plattling sind historische Funde nicht ungewöhnlich. "Auch bei den Abrissarbeiten beim Rathaus waren sie von Anfang an als Teil der Baumaßnahmen miteingeplant", erklärt Hanöffner. Neben den beiden Brunnengrundrissen wurden auch Siedlungsreste aus dem Mittelalter gefunden. "Alle Funde werden genauestens dokumentiert, bevor sie abgetragen werden", sagt der Kreisarchäologe. Die Gebäude-Überreste lassen sich nicht erhalten, sondern werden bei den Abrissarbeiten weggeschaufelt. Fachkräfte bergen kleinere Funde, beispielsweise Keramikscherben, um diese aufzubewahren.

War Plattling womöglich rund 100 Jahre älter als angenommen?
Noch ist nicht gänzlich geklärt, was es wirklich mit den beiden Brunnen aus dem 13. Jahrhundert auf sich hat und ob sie einst tatsächlich zum umgesiedelten Plattling gehörten. Untersuchungen dazu stehen noch aus. Eine Sensation wäre es aber allemal, wenn Plattling am heutigen Standort um rund 100 Jahre älter wäre als bisher angenommen.

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