Plattling
Weiden: Die Powernahrung für Bienen

10.03.2019 | Stand 18.09.2023, 3:32 Uhr

Weidenpollen sind Powernahrung für die Bienen. −Foto: Jürgen Tauer

Es ist wie wenn die Natur nach dem Winter wieder aufatmen würde. Die Tage werden länger, die Sonne bekommt Kraft, Vögel singen wieder, in der Isarau schlüpfen die ersten Kätzchen aus den Zweigen der Purpurweide. Frostsicher verpackt haben sie in den Knospen auf wärmere Tage gewartet. Nun brechen sie hervor, schwellen zu flauschigen, grauen Kätzchen an und beginnen zu blühen. In der Christlichen Tradition erzählen Weidenkätzchen, dass Jesus Christus auferstanden ist, nachdem er am Kreuze gestorben ist. Neues Leben erwacht aus scheinbar toten, winterstarren Zweigen. Imker freuen sich über blühende Weiden als reiche Trachtquelle für ihre Bienen. Den ersten Pollen liefern die Haselsträucher, deren männliche Blütenstände schon länger im Wind baumeln. Von den ersten Weidenblüten bekommen die Bienen reichlich Nektar und Pollen.

"Bienenvölker, die im Frühjahr zu Weiden fliegen können, entwickeln sich wesentlich besser als Bienen ohne Nahrung von Weiden", erklärt Karsten Burghardt, Obmann für Bienenweide und Naturschutz beim Landesverband bayerischer Imker (LVBI). In der Isarau blühen filigrane Purpurweiden und Korbweiden – man erkennt sie an den derben länglichen Blättern mit gewelltem Rand - bereits im März, bevor die Laubblätter austreiben. Außerhalb der Überschwemmmungsgebiete ist die Salweide die erste Frühlingsbotin. Sie ist die Weidenart mit den typischen großen Palmkätzchen, die Katholiken am Palmsonntag in die Kirche tragen.

Weiden bieten den Bienen drei Monate lang Nahrung. Im April und Mai, wenn die Zweige schon grün beblättert sind, blühen die hohen Silberweiden und die Bruchweiden. Während in anderen Bundesländern Weidenkätzchen unter Naturschutz stehen, hat in Bayern jeder das Recht, einen Handstrauß mit Weidenzweigen mit nach Hause zu nehmen, bestätigte Michael Bloch, Leiter der unteren Naturschutzbehörde. Doch wer in der Natur Weidenkätzchen schneidet, dürfe das nur außerhalb eines Naturschutzgebietes tun und sollte genügend für die Bienen übrig lassen, ergänzt ein Sprecher des Landesamtes für Umwelt. Denn die Weiden seien die erste ergiebige Futterquelle.

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