"Dort kommt der Schlafraum hin", sagt Sebastian. Der Bursch, ausgerüstet mit einem kükengelben Bauhelm und einem Schlosserhammer, kennt sich aus. Täglich schaut er vom Handwerkraum durch das Glas der verschlossenen Doppeltür, um den Bauarbeitern beim Umbau des Michaeli-Kindergartens zuzusehen. Auch beim Spatenstich am Mittwoch versuchten die Kinder einen Blick auf das Geschehen zu erhaschen.
Während die Kreissäge im Hintergrund Holzstücke teilte, ging Bürgermeister Erich Schmid auf das Vorhaben ein: Binnen eines Jahres soll die Kapazität von 105 auf 155 Betreuungsplätze erweitert werden. "Die brauchen wir, weil Plattling eine wachsende Stadt ist." Außerdem nannte er die nahe gelegene Krippe einen "Standortvorteil", von dem Eltern mit mehreren Kindern profitierten. Bis Dezember soll der Rohbau stehen, dann folgt der Innenausbau. "Wir hoffen, dass wir bis August/September 2019, zum nächsten Kindergartenjahr fertig werden", sagte er mit Blick auf Leiterin Ingrid Göstl.
2,6 Millionen Euro kostet der Umbau, der neben neuen Gruppenräumen auch Funktionszimmer umfasst. Nicht inbegriffen sind die Kosten für das Außengelände. Über diese Pläne soll demnächst der Stadtrat entscheiden. In welchem Umfang Fördergelder auf das städtische Konto fließen werden, steht laut Schmid noch nicht genau fest. Er rechnet mit "etwas über 50 Prozent".
Dass die Erweiterung des Michaeli-Kindergartens kommunalpolitisch nach wie vor umstritten ist, zeigte sich auch am Mittwoch. Stadträte der Parteien SPD und Freie Wähler blieben dem Spatenstich fern.
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