Plattling
Neurologe schreibt über Nahtoderfahrungen

04.09.2018 | Stand 25.10.2023, 10:47 Uhr

Den Blick in den Himmel wagt der Neurologe Dr. Erwin Brucker in seinem Buch über Nahtoderfahrungen und Mystik, das die positiven Gedanken seines Erstwerks "Leben nach dem Tod" weiterführen soll. −F.: Mühlehner

Ein Neurologe, der sich mit Mystik und Nahtoderfahrungen beschäftigt: Dr. Erwin Brucker veröffentlicht mit "Blick in den Himmel" bereits sein zweites Buch zum Thema Leben nach dem Tod. Er ist überzeugt: Drüben geht es weiter.

Herr Brucker, in Ihrem neuen Buch sprechen Sie über Nahtoderfahrungen. Wie genau definieren Sie ein solches Erlebnis?
Dr. Erwin Brucker: Ein wesentliches Nahtoderlebnis beinhaltet für mich erstens eine außerkörperliche Erfahrung, sprich, die Seele verlässt den Körper. Zweitens treffe ich in diesem Zustand Entscheidungen. Ich schaue nicht einfach nur dem zu, was gerade abläuft. Und drittens ruft die Erfahrung eine wesentliche Veränderung auf das Leben hervor. Man muss dazu nicht unbedingt bewusstlos sein. Solche Erlebnisse können sich auch in einem Erschöpfungszustand einstellen.
Wie könnte so eine Veränderung aussehen?
Die meisten haben danach keine Angst mehr vor dem Tod oder akzeptieren ihn als gegeben. Und wenn sie vorher ein nicht so gutes Leben geführt haben, dann ändern sie ihr Leben.

Sie verwenden Begriffe wie "drüben" und "die andere Welt". Wie sieht die Ihrer Meinung nach aus?
Die drübige Seite ist gut, das ist mir von Patienten immer wieder gesagt worden. Gott ist barmherzig, weil er so beschrieben wird. Die Erzählungen beinhalten immer ein Glücksgefühl, da sind die Patienten manchmal gar nicht so happy darüber, wenn sie zurückgeholt werden. Manche schauen den Arzt, der sie reanimiert hat, eine Zeit lang nicht einmal an. Das ist aber keinesfalls mit Todessehnsucht gleichzusetzen. Wie genau es drüben aussieht, das ist schwierig zu beantworten. Für mich ist dabei nur wichtig, dass es dort weitergeht. Es wäre auch unlogisch, dass eine Seele, die ewig leben soll, zum Beispiel beim Tod mit 70 Jahren schon komplett entwickelt wäre. Deshalb ist für mich klar: Die Seele entwickelt sich auch drüben noch weiter.
Mehr über Dr. Erwin Brucker und sein Buch über Mystik und Nahtoderfahrungen lesen Sie am Mittwoch, 5. September, in Ihrer Plattlinger Zeitung.