Tjalf von Ahsen. Wer das Nibelungenlied nicht kennt, könnte meinen, so heißt einer der Charaktere. Es handelt sich jedoch um den bürgerlichen Namen des 19-jährigen Freisingers, der den Königsbruder Giselher spielt. Von Ahsen, geboren in Bremen, nennt ihn einen "Sonderling". Das passe gut zu ihm, sagt er selbst im Gespräch mit der PZ.
Ein großflächiges Schwarz-Weiß-Tattoo ziert den linken Arm des Laienschauspielers. "Das ist noch nicht ganz fertig", erklärt er und schiebt den T-Shirt-Ärmel nach oben. Zu erkennen sind bereits eine Sirene – das Fabelwesen wohlgemerkt – und ein kräftiger Ruderer. "Das ist eine Szene aus der Odyssee", erklärt der 19-Jährige mit Altgriechisch-Kenntnissen und einer Leidenschaft für Künstlerisches.
Giselher beschreibt er als "treuen Menschen, der geliebt werden will". Doch die anderen Männer im Stück unterdrücken ihn. Auf der Bühne befindet sich von Ahsen oft, "die Textanteile halten sich in Grenzen". Wie Giselher tickt, verdeutlicht ein Satz: "Wenn du dich schuldig fühlst, dann komm halt nicht mit", sagt er zu Hagen von Tronje, welcher die Einladung der Hunnen nicht annehmen will.
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