Plattling
Alkohol in der Schwangerschaft: Das Kind trinkt mit

12.06.2018 | Stand 18.09.2023, 2:52 Uhr

Eine deutliche Botschaft vermitteln Dr. Heike Kramer (r.) und Dr. Gisela Bolbecher: "Zero!" Frauen, die während der Schwangerschaft keinen Alkohol trinken, gehen auch kein Risiko für ihr Kind ein. −Foto: Häusler

Zum Thema Alkoholkonsum schwangerer Frauen und dem Fetalen Alkoholsyndrom (FASD) rinformierten Dr. Heike Kramer, Vorsitzende der Ärztlichen Gesellschaft zur Gesundheitsförderung, und ihre Berufskollegin Dr. Gisela Bolbecher die Acht- und Neuntklässler der Berufsschule St. Erhard in Plattling. Als Vertreterinnen des FASD-Netzwerks Nordbayern besuchen sie mit der Wanderausstellung "Zero!" seit drei Jahren verschiedene Einrichtungen.

Dass Alkoholkonsum während der Schwangerschaft ein gesellschaftliches Problem darstellt, verdeutlichen Dr. Kramers Zahlen: 20 Prozent der werdenden Mütter zwischen 18 und 26 Jahren trinken Alkohol, während in ihren Körpern ein Kind heranreift. Zumindest geben es diese 20 Prozent zu. Damit geht statistisch jede Fünfte das Risiko ein, dass ihr Kind später unter FASD leidet.

Alkohol ist gefährlich, weil das Ungeborene diesen mittrinkt und sogar mehrmals zu sich nimmt. Damit ist es weitaus länger alkoholisiert als die Mutter. Ein Erwachsener baut üblicherweise 0,1 Promille Alkohol in der Stunde ab, ein ungeborener Säugling braucht zehn Mal so lange. Je nachdem, in welchem Zeitraum die Mutter getrunken hat, kann das Zellgift Alkohol die Entwicklung des Kindes behindern beziehungsweise verlangsamen. Deswegen sind die Folgen des Syndroms auch vielschichtig: Minderwuchs, Untergewicht, Gesichtsveränderungen, geistige und motorische Entwicklungsverzögerung, Verhaltensstörungen, Intelligenzminderung, organische Schäden, sogar Skelettfehlbildungen kann der Alkoholkonsum auslösen.

Über die Auswirkungen informiert Dr. Bolbecher: "Viele Betroffene können nicht eigenständig leben, sind aufgrund der Erkrankung nicht fähig, einen Haushalt zu führen."

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