Plattling
Künstlersymposium: Eine Reise durch das Künstler-Ich

06.06.2018 | Stand 18.09.2023, 2:51 Uhr

Die Szene des Nibelungenspiels von Kriemhild und dem Falken im Traum hat Wolfgang Auer fasziniert. Sie will er in Bronze festhalten. − Foto: Beham

Und plötzlich war der Kopf abgerissen. Er spielte so lange am Christkind aus Wachs rum, bis dieser ab war. Damals war Wolfgang Auer elf Jahr alt. Er wollte dem Christkind aber nicht weh tun und beschloss, einen neuen Kopf selbst zu machen, selbst zu schnitzen. Der war zwar nicht wie das Original, aber von dem Zeitpunkt an hat Auer mit dem Schnitzen begonnen und seine Leidenschaft dafür entdeckt. Mit 14 Jahren schließlich fuhr Auer nach München, zum ersten Mal alleine mit einem Freund unterwegs. Es zog sie in das Haus der Kunst, wo sich der heutige Bildhauer ein Buch von Auguste Rodin kaufte. Auer hat alles von dem französischen Bildhauer aufgesaugt. Danach wurde der Wunsch immer größer, einmal selbst Bildhauer zu werden.

Jetzt, mit 54 Jahren, ist Auer in einer Phase seines Künstlerdaseins angekommen, die er schon kennt. "Back to the roots", zurück zum Anfang, nennt der Bildhauer sie. Wie es dazu kam? Eine Ausstellung in seiner Heimatstadt Pocking war der Auslöser. Da hat er als junger Bub mit dem Schnitzen des Christkinds angefangen – jetzt hat er seine Fähigkeit mit Kettensägen erweitert. Er schnitzt, cuttet und carvt. Am liebsten haut er aus einem Stück Holz etwas heraus, gießt es dann mit Bronze.

Wie seine Skulptur für das Künstlersymposium in Plattling zum Thema "Der Zwergenkönig Alberich und der Schatz der Nibelungen". Die Szene des Nibelungenspiels von Kriemhild und dem Falken im Traum hat Auer fasziniert, die will er in Bronze festhalten. Doch vor dem Guss zunächst als Skizze. Eine realistische Zeichnung, die Auers Phase widerspiegelt, die seine Wurzeln und seine Geschichte darstellt: vom Schnitzen als junger Bub, über die Zeichenschule als junger Erwachsener, bis hin zum Bildhauer als Mann.

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