Plattling
Ausgeklügeltes Entwässerungssystem bei geplantem Baugebiet

24.04.2018 | Stand 18.09.2023, 2:44 Uhr

"Es ist ein Glücksfall, dass wir dieses Grundstück erwerben konnten", sagt Bürgermeister Erich Schmid über das geplante Baugebiet "Am Frohnauer Weiher", das auf fünf Hektar Fläche in Zukunft rund 90 Familien eine neue Heimat bieten soll. − Foto: Schweighofer

"Es ist ein Glücksfall, dass wir dieses Grundstück erwerben konnten", sagt Bürgermeister Erich Schmid beim Pressetermin und blickt über die riesige freie Fläche am Plattlinger Stadtrand an der Ringkofener Straße. Fünf Hektar Fläche hat die Stadt dort erworben. Nun hat sie auf dem Baugebiet "Am Frohnauer Weiher" große Pläne. 61 Bauparzellen will sie hier in Zukunft anbieten – 59 für Einfamilien- oder auch Doppelhäuser und zwei für Anlagen mit jeweils 15 Wohnungen. "Das sind etwa 90 Familien, die dort ein Zuhause finden können", sagt Erich Schmid.

Bevor es so weit ist, muss freilich noch viel Vorarbeit geleistet werden. Einen Schritt weiter ist man dabei am Montagabend, 23. April, bei der Sitzung des Stadtrates gekommen. Der Planungsentwurf des Planungsbüros Dr. Schober aus Freising wurde von den Stadträten einstimmig gebilligt. Landschaftsarchitekt Dr. Hans-Michael Schober war persönlich nach Plattling gekommen, um dem Plenum vor allem den aktuellen Planungsstand in Bezug auf das Entwässerungssystem vorzustellen. Die Problematik ist im gesamten Gäubodengebiet nichts Neues: Es gibt dort unterschiedlich dicke Lehm-Löss-Schichten, die relativ wasserundurchlässig sind. Bei dem neuen Baugebiet ist diese Schicht um die 3,50 Meter dick. Noch dazu sind die fünf Hektar Fläche extrem flach, was ein rechtzeitiges Versickern des Wassers gerade bei Starkregen unmöglich macht. Hinzu kommt, dass die Stadtwerke bei der Ableitung von Oberflächenwasser mit ihren Kanälen am Limit sind. Das heißt, der Regen soll vor Ort versickern, was laut Bauamtsleiter Eugen Grimm auch ökologisch sinnvoller ist.

Weil man "Am Frohnauer Weiher" einen besonderen Boden hast, hat man dort auch einen besonderen Aufwand, machte Architekt Dr. Schober den Stadträten klar. Die Lösung: Der zentrale Grünkorridor, in dem auch Spielgeräte aufgestellt werden können, wird nun doppelt so breit wie ursprünglich vorgesehen. Die südliche Hälfte wird dabei ein sogennannter Versickerungsstreifen. Dort wird die rund 3,50 Meter dicke Lehm-Löss-Schicht abgetragen, der Graben dann mit wasserdurchlässigem Kies wieder aufgefüllt und übergrünt. Zusätzlich muss die Fläche so modelliert werden, dass das Wasser in Richtung des zentralen Versickerungsstreifen und der Versickerungsfläche im östlichen Bereich des Baugebiets abfließen kann. Es wird also ein geringes Gefälle von gut einem Prozent eingebaut, das aber, wie Eugen Grimm vor Ort erklärt, mit dem bloßen Auge kaum wahrnehmbar sein wird.
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