Osterhofen
Schon auf dem Weg nach München: Regierung bricht Abschiebung ab

07.12.2019 | Stand 18.09.2023, 4:11 Uhr

In der Außenstelle des Ankerzentrums Deggendorf in Osterhofen wurde der abgelehnte Asylbewerber aus Sierra Leone am Freitagmorgen von der Polizei verhaftet. −Fotos: Archiv/gs

Der Schock dürfte ihm wohl noch tief in den Knochen stecken: Sidiki F., ein abgelehnter Asylbewerber aus Sierra Leone, wäre am Freitag, 6. Dezember, beinahe nach Italien abgeschoben worden. Nach seiner Verhaftung in den frühen Morgenstunden in der Außenstelle des Ankerzentrums Deggendorf in Osterhofen war er schon auf dem Weg nach München, ehe die Regierung von Niederbayern kurzerhand die Aktion beendete und den Mann wieder auf freien Fuß setzte.

Der 22-Jährige, der im Jahr 2017 aus seiner Heimat nach Italien geflohen ist, leidet an den Folgen einer Kinderlähmung. Von Italien aus machte sich Sidiki F. auf den Weg nach Deutschland, wo er ein Jahr lang im Ankerzentrum in Deggendorf untergebracht war. Später lebte er in der Asylunterkunft im Plattlinger Ortsteil Stephansposching bevor er nach Osterhofen kam.

Eine Pressesprecherin der Regierung von Niederbayern teilt mit, dass der Asylantrag des Mannes mit Bescheid des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge als unzulässig abgelehnt und die Rückführung nach Italien angeordnet wurde. "Erst nach dem Beginn der Rückführung durch die Polizei wurden neue, bisher nicht bekannte Gesichtspunkte vorgetragen. Diese sollen nun geklärt werden", heißt es in der Stellungnahme.

− swo

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