Osterhofen/Künzing
"Straf-Shirt" bei zu viel nackter Haut: Das sagen die PNP-Leser

05.07.2018 | Stand 18.09.2023, 2:55 Uhr

Sie haben den Test gemacht und bestanden: Jasmin Weber (v.r.), Lea Grompe und Ann-Sophie Schütz führen die T-Shirts vor, die an der Mittelschule übergeworfen werden können, falls Schüler zu knapp gekleidet sein sollten. − Foto: Roider

Für viel Aufsehen sorgten die Aktionen dreier Osterhofener Schulen zum Thema "Kleiderordnung an heißen Sommertagen". An der Mittelschule Osterhofen gibt es bedruckte große T-Shirts zum Überwerfen, an der Grundschule Künzing direkte Gespräche, die Landgraf-Leuchtenberg-Realschule hat auf Wunsch von Schülerinnen eine Kleiderordnung eingeführt. Auf der Facebook-Seite der Passauer Neuen Presse und im Artikel auf pnp.de, wurde heftig diskutiert, ob die Einmischung der Schule in den Kleidungsstil der Schüler gerechtfertigt ist. Wir haben einige Meinungen zusammen getragen.

Facebook-Userin Paula Fridl sieht kein Problem bei einem Eingriff der Schule bei zu knapper Kleidung: "Zu meiner Schulzeit (Abschluss 2005) durften wir weder Ausschnitt noch Spaghettiträger-Tops oder kurze Shorts/Röcke tragen. Es hat uns nicht geschadet. Sowohl in der Schule als auch im Job gehört es sich schlicht und ergreifend nicht." Auch Daniela Schmerbeck sieht die Schule als Vorbild für das spätere Arbeitsleben: "In der Schule gilt das gleiche wie im Job. Ich gehe auch nicht mit einem Strandkleid ins Büro und genauso wenig schicke ich meine Tochter halbnackt in die Schule. Das hat nichts mit Mittelalter, Sexismus oder mit den Migranten an der Schule zu tun."

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Tanja Seidl beschreibt auf Facebook ihre eigenen Erfahrungen: "In den 1990er Jahren war das bei der Damenstift Realschule gang und gäbe. Natürlich haben wir gemeckert, weil wir halt Jugendliche waren, die grad ihr Äußeres zu Schau stellen wollten. Verstanden haben wir es nicht, aber wir haben uns dran gehalten. Und jetzt versteh ich es und werde es bei meinen Kindern genauso handhaben. Strand ist Strand und Schule ist Schule!" So sieht es auch Kathrin Milou: "Ordentlich gekleidet sollte kein Problem sein. Ich finde ein gewisser Grund gehört zum Schulbild dazu. In der Freizeit kann ja jeder machen wie es gefällt."

"Wo ist die Kleiderordnung für die Jungs?"

Ganz anders dagegen bewertet Cati Kreipl die Ideen der Schulen: "Das Patriarchat lässt wieder mal grüßen. Wo ist die Kleiderordnung für die Jungs? Warum können Shorts zu kurz sein? Können sich dann die Lehrer nicht beherrschen? "Es ist nunmal so" oder "Es gehört sich nicht" sind hier keine gültigen Antworten." Josef Sperl sieht sich in frühere Zeiten zurückversetzt: "Tiefstes Mittelalter - fehlt nur noch dass man Hexen verbrennt."

Eine Idee zur Vermeidung solcher Debatten bringt Manuel Herden ein: "Oh my God... führt doch ganz einfach Schuluniformen ein um uns solche unnötigen Debatten zu ersparen! In den 90ern hat sich keiner aufgeregt wegen kurzen Hosen oder Spaghettiträger! (…) Jeder sollte das tragen was er will solange es sich im Bereich der Legalität befindet!"

− bku