Handwerksmuseum
Renata Baldas Retrospektive in Deggendorf

04.12.2019 | Stand 18.09.2023, 4:10 Uhr
Josefine Eichwald

Renate Balda: "Zylindergruppe blau", liegend, 1992 ff. entstanden, 28 x 39,5 x10 Zentimeter. −Foto: Eichwald

Bildnerisches und Keramisches (Teller, Tonplatten, Porzellan), wie es die Waldkirchner Künstlerin Renate Balda im Deggendorfer Handwerksmuseum kombiniert, harmonieren perfekt. Gezielt platziert strahlen die Werke, zwischen 1992 und 2019 entstanden, auch in Serien variiert, Ruhe aus. Der Reiz besteht zudem im Kontrast zwischen dem Irden-Kraftvollen, zum Teil auch Groben, und dem fast sphärischen Material-Gegenpol, wie dem edlem kleinen Blattgold-Quadrat und Arbeiten mit Schellacktusche auf Japanpapier. Die "Zylindergruppe blau" (nicht gedreht, sondern gerollt) erinnert an den Abschnitt einer dreireihigen Kette in x-facher Vergrößerung. Das Innenleben eines Schälchens, als Fine Art Prints wiedergegeben, lässt eine Deutung als Himmelskörper zu.

Balda setzt im lichtdurchfluteten Raum auf die Wirkung des Materials und lotet z.B. bei einer Gruppe aus, welche Wirkung deren Objekte durch rote Erde, Kupferkarbonat, Zirkonvanadin Indium, Eisenoxid, Manganton Engobe oder Craquelé erzielen.
Die Künstlerin präsentiert eine Werkschau, bei der die Ästhetik absolut im Vordergrund steht, Ohne die beiden Video-Passagen, aus denen sich ihre keramische Aspekte und malerische Sichtweisen erklären, wäre die Schau für den Betrachter weniger gut zugänglich.

•Bis 23. Februar, Handwerksmuseum Deggendorf, Maria-Ward-Platz 1, Di.–So. 10 bis 16 Uhr und So. 10 bis 17 Uhr
Mehr zum Thema lesen Sie am 5. Dezember im Feuilleton der Passauer Neuen Presse.