Deggendorf
Wochenbett-Betreuung für alle: Am Klinikum gibt es jetzt eine Hebammen-Ambulanz

03.12.2019 | Stand 20.09.2023, 22:33 Uhr

Ist eine junge Mutter nach der Entbindung entlassen, hat sie Anspruch auf Hausbesuche der behandelnden Hebamme. Das aber nur, wenn sie schon während der Schwangerschaft eine gesucht und auch eine gefunden hat. Wenn jedoch bei der Entbindung die diensthabende Hebamme auf der Station dabei war, kann diese aus zeitlichen Gründen anschließend nicht aufsuchend arbeiten. Um allen Frauen die Möglichkeit der Wochenbett-Betreuung zu geben, haben sich sieben Kolleginnen auf freiberuflicher Basis zusammengetan und bieten seit November eine Ambulanz an.

Möglich gemacht hat das die staatliche Förderung, mit deren Hilfe allen Frauen flächendeckend eine Hebammen-Versorgung garantiert werden soll. Diese Förderung haben Julia Weng und ihre sechs Kolleginnen genutzt, um einen Raum im Klinikum zu mieten. Ihre Ambulanz findet sich nun im fünften Stock des Deggendorfer Klinikums, vis-à-vis der Entbindungsstation. Aber: Hinkommen dürfen alle Frauen mit ihren Babys, egal ob sie in Deggendorf oder anderswo entbunden haben.

Dort geschieht das Gleiche wie bei den Hausbesuchen: Das Baby wird gewogen und in Augenschein genommen, Nabelpflege und und alle weiteren klassischen Hebammen-Aufgaben gehören ebenso dazu. Die Krankenkasse rechnet den Besuch bei der Ambulanz ebenso ab wie den Hausbesuch.

"Wir wollen keinen Kinderarzt ersetzen, keinen Gynäkologen und keine Hebamme, die Hausbesuche macht", stellt Julia Weng auch im Namen ihrer Kolleginnen klar. "Wir wollen vielmehr ergänzend dazu ein Angebot für die Frauen machen, die keine Hebamme bekommen haben."

− kw