Deggendorf
An dieser Schule sind Handys erlaubt

09.10.2019 | Stand 18.09.2023, 4:03 Uhr

Schulleiterin Christina Schedlbauer und Medienbeauftragter Michael Feidel mit Zwölftklässlern. Die Schüler dürfen ihre Smartphones in den Pausen benutzen, müssen aber bestimmte Regeln beachten. −Foto: Schule

Eigentlich gilt an allen bayerischen Schulen: Die Schüler müssen ihre Handys ausschalten. Doch ob dieses strenge Handy-Verbot noch zeitgemäß ist, darüber wird schon seit einigen Jahren diskutiert. Das Kultusministerium hat einen Modellversuch gestartet, in dem Schulen (jenseits der Grundschulen) eigene Regeln setzen können. Mit dabei ist die Aloys-Fischer-Schule in Deggendorf. Hier gilt mittlerweile: Private Handynutzung ist außerhalb des Unterrichts ganz offiziell erlaubt. Die Erfahrungen sind gut.

Der Medienbeauftragte Michael Feidel und Schulleiterin Christina Schedlbauer bescheinigen der geltenden Rechtslage, sie sei nicht praktikabel und nicht durchsetzbar. Dank des Modellversuchs konnte das Schulforum, in dem Lehrer, Eltern und Schüler vertreten sind, für die Aloys-Fischer-Schule ein – möglichst einfaches – Regelwerk ausarbeiten, das den privaten Umgang mit den Handys an der Schule realitätsnah und zugleich pädagogisch sinnvoll ordnet.

Grundsätzlich gilt nun: Vor und nach dem Unterricht sowie in den Pausen dürfen die Handys genutzt werden, während des Unterrichts – privat – natürlich nicht. Zudem gilt: Fotos in der Schule zu machen ist tabu. Auch während der erlaubten Nutzung müssten die Vorschriften zum Persönlichkeitsrecht oder zum Urheberrecht beachtet werden.

Eine Grauzone ist der Stundenwechsel. Eigentlich ist die private Handynutzung in der Zeit, bis der nächste Lehrer kommt, nicht gewünscht. Aber Schedlbauer und Feidel wissen auch, dass das keiner kontrollieren und durchsetzen kann. Klar ist hingegen: Muss ein Schüler während des Unterrichts zur Toilette, bleibt das Handy da. Und bei Prüfungen soll niemand in Versuchung geführt werden: Davor werden die Smartphones grundsätzlich eingesammelt.
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