Deggendorf
Bus in der Fußgängerzone – muss das sein?

07.09.2019 | Stand 20.09.2023, 5:18 Uhr

Extrem eng ist die Durchfahrt für den Stadtbus zwischen den Freischankflächen und dem Alten Rathaus. Peter Krings versteht nicht, warum es keine andere Lösung gibt: "Ein Bus in der Fußgängerzone, das gibt es sonst nirgends." −Foto: Birgmann

"Was hat der Bus in einer Fußgängerzone zu suchen?" Diese Frage stellt Unternehmer Peter Krings nach einem Beinahe-Unfall vor seinem Laden gegenüber dem Alten Rathaus. Für Josef Artmeier, der die Stadtbusse betreibt, gibt es aber keine Alternative zu der Strecke durch die Innenstadt: "Einen vernünftigen ÖPNV kann man dann nicht mehr gestalten."

Es war am vergangenen Samstag: Krings’ sechsjähriger Sohn und dessen Freund haben vor dem Laden gespielt. Durch die Stühle der Gastronomie ist der Bub auf die Fahrbahn gelaufen, die ja eigentlich keine ist – direkt vor den Bus. Der Fahrer konnte zum Glück noch bremsen, war aber recht aufgebracht, wie auch der Vater.

Krings hat daraufhin eine Diskussion auf Facebook angestoßen, ob der Bus wirklich durch die Fußgängerzone fahren muss, zumal es gerade am Alten Rathaus vorbei sehr eng ist und zwischen den Freischankflächen und den Bussen kaum ein halber Meter Platz bleibt. Auch an die DZ hat sich Krings mit seinem Anliegen gewandt. Auf Facebook wurde mehrfach darauf hingewiesen, dass der Bus während des Christkindlmarkts auch nicht über den Oberen Stadtplatz fährt.

Busunternehmer Josef Artmeier, der im Auftrag der Stadt den Linienverkehr betreibt, argumentiert ebenfalls mit der Zeit des Christkindlmarkts – aber genau anders herum. Dann funktioniere oft gar nichts mehr, berichtet er.

Während des Christkindlmarkts fährt der Stadtbus von der Sparkasse bis zum Pferdemarkt durch den Westlichen Stadtgraben, in der Gegenrichtung durch den Östlichen Graben. Zumindest sollte er fahren – oft steht er nämlich nur. Eine Viertelstunde Zeitverlust pro Strecke sei keine Seltenheit, berichtet der Busunternehmer: "Das summiert sich am Tag auf viele Stunden Fahrzeit." Artmeier schickt dann zusätzliche Busse, damit das Chaos und damit der Ärger der Fahrgäste nicht zu groß wird. Gerade der Östliche Stadtgraben sei oft heillos überlastet, sagt Artmeier: "Es ist nicht möglich, einen vernünftigen Fahrplan aufzustellen, wenn wir in den Gräben fahren müssen."
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