Deggendorf
Ankerzentrum-Randale: Haftbefehle erlassen - Abschiebungen möglich

23.08.2019 | Stand 18.09.2023, 3:56 Uhr

Nach den schweren Ausschreitungen am Dienstagabend am Ankerzentrum Deggendorf wurde gegen drei Tatverdächtige Haftbefehl erlassen. −Foto: Manuel Birgmann

Nach den schweren Ausschreitungen am Dienstagabend am Ankerzentrum Deggendorf, bei denen mindestens zehn Personen verletzt wurden, hat die Staatsanwaltschaft Haftbefehle gegen drei Tatverdächtige erlassen. Zudem wird die Abschiebung von mehreren beteiligten Asylbewerbern geprüft.

Das bayerische Landesamt für Asyl übernehme die Koordinierung bei der Prüfung der Abschiebungen, teilte das Innenministerium am Donnerstag in München mit. "Die Täter müssen mit der vollen Härte des Rechtsstaats rechnen", sagte Innenminister Joachim Herrmann (CSU).

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Wie das Polizeipräsidium Niederbayern am Donnerstag in einer Pressemitteilung mitteilte, sind drei Verdächtige bereits am Mittwoch dem zuständigen Haftrichter vorgeführt worden. Dessen Entscheidung: Gegen den 26-jährigen Nigerianer und den 19-jährigen Aserbaidschaner wurde Haftbefehl wegen Verdacht des Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte beziehungsweise Landfriedensbruch erlassen. Sie wurden in Justizvollzugsanstalten eingeliefert. Der 39-jährige Aserbaidschaner wurde nach der Vorführung vor dem Ermittlungsrichter auf freien Fuß gesetzt.

Ein weiterer 36-Jähriger Tatverdächtiger aus Aserbaidschan, der erst am Mittwoch vorläufig festgenommen wurde, wurde am Donnerstag dem Haftrichter vorgeführt. Gegen ihn erging ebenfalls Haftbefehl. Ein 37-jähriger Verdächtiger, der mit dem 36-Jährigen am Mittwoch festgenommen wurde, kam nach Rücksprache mit dem Amtsgericht Deggendorf auf freien Fuß. Indes laufen die Ermittlungen der Kriminalpolizei Deggendorf und der Staatsanwaltschaft Deggendorf zu den Ausschreitungen an.

− cav



Video: Massenschlägerei im Ankerzentrum Deggendorf
(Video: privat; Schnitt: Katarina Cavar)