Deggendorf/Traunstein
Sollen kleine Kliniken schließen? Das sagen Verantwortliche in der Region

16.07.2019 | Stand 18.09.2023, 3:50 Uhr

Fast 60 Prozent der Krankenhäuser sollten dichtgemacht werden, rät eine Studie der Bertelsmann-Stiftung. −Foto: Daniel Bockwoldt/dpa

Fast 60 Prozent der Krankenhäuser sollten dichtgemacht werden, rät eine Studie. Dadurch würde die ärztliche Versorgung verbessert werden. Die Kritik aus der Region lässt nicht lange auf sich warten.

In Deutschland gibt es laut der Studie der Bertelsmann-Stiftung viel zu viele Krankenhäuser, ohne dass die Patienten damit medizinisch besser versorgt seien. Mit dieser Kernthese hat die Bertelsmann-Stiftung eine heftige Debatte über Reformen im deutschen Krankenhauswesen losgetreten. "Eine starke Verringerung der Klinikanzahl von aktuell knapp 1400 auf deutlich unter 600 Häuser würde die Qualität der Versorgung verbessern und bestehende Engpässe bei Ärzten und Pflegepersonal mildern", lautet der zentrale Befund der Bertelsmann-Stiftung.

In Südostbayern finden Verantwortliche dazu klare Worte: "Fast schon täglich werden uns neue Prügel zwischen die Beine geworfen", sagt Christian Bernreiter (CSU), Deggendorfer Landrat und Präsident des Bayerischen Landkreistags. "Diese Aussage, dass Patienten besser versorgt sind, wenn es weniger Krankenhäuser gibt, weisen wir entschieden zurück", so Bernreiter im Gespräch mit der PNP. "Viele Krankenhäuser bei uns im ländlichen Raum sind absolut versorgungsnotwendig", sagt er.

Die Studie zeigt den Kliniken Südostbayern in Traunstein zufolge vor allem, wie stark der Druck auf kleine Krankenhäuser wachse. "Hinzu kommt ein immer größer werdender Fachkräftemangel", schreibt der Klinikverbund auf Anfrage der PNP. Demnach sei es umso wichtiger, dass man sich zukunftsfähig aufstelle. "Wir wollen die flächendeckende und wohnortnahe medizinische Versorgung für alle Menschen in der Region erhalten und weiterentwickeln. Gerade für ältere und mehrfacherkrankte Menschen ist es wichtig, dass sie die notwendige stationäre Behandlung vor Ort erhalten", heißt es weiter.

− cf/kk

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