Deggendorf
Was der Stadt am Aldi-Neubau nicht gefällt

26.06.2019 | Stand 21.09.2023, 21:39 Uhr

Das Aldi-Gelände an der Werftstraße: Der bestehende Markt wird abgerissen, ein neuer auf dem bisherigen Parkplatz gebaut. −F.: Binder

Aldi plant für seinen Markt an der Werftstraße, was der Discounter – wie auch seine Konkurrenz – derzeit überall im Land macht: Das alte Gebäude soll abgerissen und durch ein moderneres, mit größerer Verkaufsfläche ersetzt werden. Der Bauausschuss hat am Mittwoch den Bauantrag genehmigt. In der Diskussion dazu wurde aber deutlich: Glücklich ist die Stadt mit der Planung nicht. Sie hätte an der Stelle gerne ein größeres Gebäude gesehen, kann das aber nicht erzwingen.

Die Eckpunkte des Vorhabens sind schnell aufgezählt. Der neue Markt kommt weiter nach hinten, auf den heutigen Parkplatz. An der Stelle des aktuellen Marktes werden künftig die Autos stehen. Die Verkaufsfläche vergrößert sich von derzeit etwa 800 auf rund 1200 Quadratmeter.

Die Diskussion eröffnete CSU-Fraktionschef Paul Linsmaier: Gegen das Vorhaben sei ja nichts einzuwenden, sparsamer Umgang mit Grund und Boden sehe jedoch anders aus. In München oder Berlin würden über den Supermärkten Wohnungen gebaut, warum geht das nicht in Deggendorf, wollte Linsmaier wissen. Und auch über dem Parkplatz könnte man bauen, ergänzte er.

Bauamtsleiter Christoph Strasser führte aus, dass eine deutlich dichtere Bebauung im Interesse der Stadtplanung wäre. Das Aldi-Grundstück ist Teil des Bebauungsplans "Die Bogen", ein Gebiet, für das sich Strasser "Urbanität" wünscht.

Das Bauamt, berichtete Strasser, habe dem Gebietsleiter von Aldi in einem "sehr intensiven Gespräch unsere städtebaulichen Vorstellungen" erläutert. Ohne Erfolg. Der Gebietsleiter erläuterte den Deggendorfern im Gegenzug, dass Aldi – von München abgesehen – überall nach dem gleichen Schema baut, das den Erwartung der Kunden am besten entspricht.