Wenn bundesweit über Feinstaub, Stickoxide und Diesel-Fahrverbote diskutiert wird, fragen sich viele Deggendorfer: Wie steht es um die Luftverschmutzung in der Stadt? Eine echte Antwort darauf gab es bislang nicht, weil es in Deggendorf keine Messstelle des Landesamtes für Umwelt gibt. Nur den Hinweis: Aufgrund von Messergebnissen in vergleichbaren Orten lässt sich schließen, dass alles im grünen Bereich sein müsste. Dass diese Vermutung stimmt, hat nun Alfons Geltinger gezeigt. Der TH-Student hat für seine Masterarbeit Luftschadstoffe in Deggendorf gemessen. Sein Ergebnis fasst er in einem Satz zusammen: "Wir haben eigentlich gute Luftverhältnisse."
Geltinger hat an der Technischen Hochschule den Masterstudiengang Bau- und Umweltingenieurwesen absolviert. In seiner Abschlussarbeit wollte er eine Frage klären, die ihn persönlich interessierte: Wie sieht es mit Feinstaub und Stickoxiden eigentlich bei uns aus? Der Student hat dafür auf gutes Geld verzichtet, denn Masterarbeiten für Unternehmen werden in der Regel mit vierstelligen Beträgen vergütet.
Vollautomatische Stickoxid-Messstellen, die in Echtzeit die Luftbelastung erfassen, kosten einen fünf- bis sechsstelligen Betrag und schieden für eine Masterarbeit somit aus. Es gibt aber eine DIN-Norm für eine Langzeitmessung: Geltinger bastelte kleine "Passivsammler", die einen Monat lang an Laternenmasten hingen und dann im Labor untersucht wurden. Von der Stadt bekam der Student Straßen mit besonders hoher Verkehrsbelastung genannt, danach wählte er fünf Messpunkte aus: Ruselstraße, Östlicher Stadtgraben, Hans-Krämer-Straße, Pferdemarkt und Fischerdorf. Die gemessenen Werte lagen zwischen 14,2 (Fischerdorf) und 24,8 (Ruselstraße) Mikrogramm Stickstoffdioxid pro Kubikmeter Luft. Der Grenzwert liegt bei 40 Mikrogramm pro Kubikmeter – also noch ein gutes Stück über dem höchsten gemessenen Wert.
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Feinstaub hat Geltinger mit einem Handmessgerät gemessen. Er war dazu am Tag 30 Kilometer zu Fuß in der Stadt unterwegs.
