Deggendorf
Ein Knaller in Sachen Digitalisierung

29.05.2019 | Stand 18.09.2023, 3:44 Uhr

Bunte Knaller-Konfetti zur Eröffnung: Das machte MdB Thomas Erndl (v.l.), Christian Moser, Stefan Swihota, Christian Bernreiter, Thomas Keller, Hubert Aiwanger, Peter Sperber und den Mietern des Gründerzentrums sichtlich Spaß. −Foto: Binder

Gearbeitet und genetzwerkt wird im Gründerzentrum Digitalisierung Niederbayern im ITC1 schon seit einem guten Jahr – mit Erfolg. Dass die Räume mit bunten Konfetti und dem zuständigen Bayerischen Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger erst am Mittwoch offiziell in Betrieb genommen wurden, störte die rund 100 geladenen Gäste aus Politik, Hochschule, Wirtschaftsförderung und Wirtschaft ganz und gar nicht. Das war wohl dem Terminkalender des Ministers geschuldet, der übrigens im Anschluss den ersten Spatenstich für das Passauer Pendant "Innkubator" ausführte. Gemeinsam mit dem "Link" in Landshut, an dem gerade gebaut wird, bildet das ITC1 in Deggendorf das Digitale Gründerzentrum Niederbayern, eines von bisher zwölf im gesamten Freistaat.

Nicht Aiwangers Terminkalender, vielmehr aber die zur Eröffnung angebrachte Klamotte wurde bei der Feier gestern fleißig thematisiert: "Ich bin als einziger korrekt angezogen", erklärte schmunzelnd Hochschul-Präsident Prof. Dr. Peter Sperber im schicken Baumwoll-Hoodie mit Silicon-Valley-Program-Aufdruck. Zuvor hatte OB Christian Moser gewitzelt, dass er die Vertreter von Hochschule und Digitalisierungs-Branche selten alle in Krawatte sehe – vor allem mit Blick auf Prof. Peter Schmieder, der das Silocon-Valley-Programm leitet und bei großen Betrieben in den USA ein- und ausgeht. So schnell konnte man gar nicht schauen, wie dieser zufrieden seine Krawatte zusammengefaltet in die Jackett-Tasche packte.

Aber natürlich ging es bei der Eröffnung nicht nur um die passende Kleiderwahl für Tekkie-Veranstaltungen. "Für Deggendorf war das schon ein besonderer Moment", erinnerte der heutige Aufsichtsratsvorsitzende Christian Moser an die Anfänge des Innovations- und Technologie-Campus ITC1 vor knapp 20 Jahren auf einem alten Fabrikgelände. Wie sehr das ITC1 und die Hochschule miteinander verzahnt sind und voneinander profitieren, wurde im Laufe der Feier wieder klar: Gemeinsame Veranstaltungen und der Austausch untereinander sind nur eine Facette des Netzwerks. Peter Schmieder stellte sein Silicon-Valley-Programm vor, Prof. Dr. Thomas Geiß machte Werbung für seinen Start-Up Campus und ein paar der Gründerzentrums-Mieter, die großenteils von der TH Deggendorf kommen, stellten kurz ihre Firmen vor.

ITC1-Geschäftsführer Thomas Keller beschrieb die Intention des Gründerzentrums mit günstigen Büro- und Co-Working-Arbeitsplätzen plus offener Küche, Kreativräumen, gemeinsamen Coachings und Veranstaltungen und all-inclusive-Internetzugang. Es ist ausschließlich Gründern aus dem Digitalisierungsbereich vorbehalten. Hubert Aiwanger, der gut damit klar kam, dass bis zu seiner Rede die ersten Krawatten schon gelockert waren, nannte Deggendorf eine wichtige Keimzelle der Digitalisierung in der Gesellschaft. Gerade in Niederbayern, auf dem Land, müsse man mitmachen bei der Entwicklung, "bei einer Welle, die keiner mehr stoppt". "Wir in Niederbayern haben gute Köpfe, und wir haben die politische Unterstützung." Niederbayern werde digitaler, und die 120 Millionen Euro, die der Freistaat in diese dezentrale Strategie investieren will, seien gut angelegtes Geld.

− kw

Mehr darüber lesen Sie am Donnerstag, 30. Mai, in der Deggendorfer Zeitung.