Wer sich im Freibad oder am Strand umschaut, sieht inzwischen etwa die Hälfte der Leser mit herkömmlichen Büchern und Zeitschriften und die andere Hälfte mit eBook-Readern oder Tablets. Marion Jürgens, Leiterin der Deggendorfer Stadtbibliothek, nutzt eBooks selbst gerne – schließlich ist der Reader leicht und handlich, dank Hintergrundlicht braucht man nicht mal eine Nachttischlampe zum Lesen. Ältere und Sehbehinderte können sich die Schrift beliebig groß einstellen und Kinder bekommen so oft einen leichteren Zugang zum Lesen, als ihn Bücher heute noch bieten könnten.
Als Marion Jürgens und ihre Kolleginnen der Stadtbibliotheken Landshut und Straubing sowie der Regionalbibliothek Weiden sich vor genau zehn Jahren zu einem Verbund für die gemeinsame "Onleihe" zusammengeschlossen haben, wussten sie noch ganz und gar nicht, wohin die Reise mit den eBooks geht. Sie waren damals, abgesehen von wenigen Großstädten, die ersten in Deutschland, die das Medienangebot der Firma Divibib in ihr Repertoire aufnahmen. 2010 schloss sich noch die Stadtbibliothek Amberg an und 2012 die Stadtbücherei Regensburg. Heute kann jeder Nutzer dieser sechs Verbund-Bibliotheken auf insgesamt 34097 eBooks, Hörbücher, ePapers von Zeitungen, eMagazine, Musiktitel und Videos zugreifen. Das haben sie heuer, im zehnten Jahr der Onleihe in Niederbayern und der Oberpfalz, bisher 303105 Mal getan – eine Zahl, die von Jahr zu Jahr weiter steigt. Die Onleihe ist ein Erfolgskonzept. Auch wenn die Bibliotheken mit dem Gebaren der Verlage hadern, die in der Onleihe eine Konkurrenz sehen und die dieser bewusst Titel vorenthalten oder die Lizenzen überteuert verkaufen. Das war eines der Themen, um die es auch am Montag ging: Die Vertreter der sechs Bibliotheken und Eva Donhauser von der Landesfachstelle für das öffentliche Bibliothekswesen in Regensburg treffen sich zweimal im Jahr, um über Strategien, die Verwendung des Etats oder thematische Aufteilungen zu sprechen – so auch am Montag in Deggendorf.
− kw
Mehr zum Thema Onleihe lesen Sie am Dienstag, 13. November, in der Deggendorfer Zeitung – in der gedruckten Version natürlich ebenso wie im ePaper.
