Landkreis Deggendorf
Kommunalpolitiker fordern Umsetzung des Polderkonzepts

08.11.2018 | Stand 25.10.2023, 11:17 Uhr

Appellieren an die Solidarität der Donauanrainer: Osterhofens Bürgermeisterin Liane Sedlmeier und der Landrat des Landkreises Deggendorf, Christian Bernreiter. −Foto: Binder

Landrat Christian Bernreiter und betroffene Bürgermeister des Landkreises Deggendorf fordern die weitere Umsetzung des Flutpolder-Konzepts an der Donau. Das haben sie am Donnerstag am Rande der Vorstellung von Planfeststellungsunterlagen zum Ausbau des Hochwasserschutzes betont. Sie reagierten damit auf die im Koalitionsvertrag zwischen CSU und Freien Wählern vereinbarte Streichung von drei geplanten Poldern im Landkreis Regensburg.

"Wenn mit einem Federstrich 50 Millionen Kubikmeter Rückhalteraum gestrichen werden, hat das sehr wohl Auswirkungen auf uns Unterlieger", so Bernreiter. Die Kommunalpolitiker im Landkreis Deggendorf fühlen sich vor allem in ihrer Überzeugungsarbeit bei den betroffenen Anliegern hintergangen. "Wie soll man das den Bürgern bei uns erklären, wenn beispielsweise der Ort Isarmünd ausgesiedelt wird, um neuen Rückhalteraum zu schaffen?", wundert sich der Mooser Bürgermeister Hans Jäger. Auch in Osterhofen sind für den neuen Hochwasserschutz drei Deichrückverlegungen geplant. Dafür habe man jahrelang um das Vertrauen der Bürger kämpfen müssen, so Bürgermeisterin Liane Sedlmeier im Einklang mit ihren Kollegen Christian Mayer (Hengersberg), Jürgen Roith (Winzer), Albin Dietrich (Niederalteich) und Siegfried Lobmeier (Künzing), die an die Solidarität unter den Donauanrainer-Gemeinden appellieren.

In die Forderung reiht sich auch der Passauer OB Jürgen Dupper ein: "Ein wirkungsvoller Hochwasserschutz kann nur durch eine Mischung aus verschiedenen Maßnahmen zustande kommen. Deswegen haben wir immer darauf hingewiesen, dass die Ergebnisse der Donaustudie umgesetzt werden müssen – dazu gehören natürlich auch die Polder im Oberlauf der Donau."