Ein Jubiläumsjahr mit Pauken und Trompeten hat die Deggendorfer Stadtkapelle hinter sich. Das Jubiläumskonzert mit 600 Besuchern und das Sommernachtskonzert mit 500 Gästen waren die musikalischen Glanzlichter zum 40. Geburtstag der Formation. Gefeiert werden durfte schließlich am Samstagabend: Bei einem Ehrenabend im Alten Rathaus tauchten die vielen aktuellen und ehemaligen Musiker auf amüsante Art tief in die Historie der Stadtkapelle ein. Vorsitzender Martin Ebner und musikalischer Leiter Oliver Kellermeier ehrten außerdem die Gründungsmitglieder.
Vize-Landrat Roman Fischer ist bei der Stadtkapelle groß geworden. Er moderierte locker eine Bilderrunde und half so den Erinnerungen auf die Sprünge. So wurden, teils unter viel Gelächter, aktuelle und frühere Mitglieder auf den vielen Fotos identifiziert und über so manches jugendliche Outfit geschmunzelt. Fischer nahm die Gäste noch einmal mit auf die vielen Fahrten, von Neusiedl am See bis nach Prag. Es wurde von Grenzkontrollen in der DDR berichtet, die wegen der Knoblauchfahne der brotzeitmachenden Stadtkapellenmitglieder recht kurz ausfielen, und von zarten Banden der Liebe bis hin zu Eheschließungen zwischen Mitgliedern.
In den Genuss der Blasmusik aus Deggendorf sind auch schon hohe Würdenträger gekommen. So spielte die Stadtkapelle vor 10000 Menschen auf dem Petersplatz – und dem Papst. "Das war sicherlich der ergreifendste Moment in unserer Geschichte", machte der stellvertretende Landrat deutlich. "Wir kamen dem Papst sehr nahe." Auf Fotos winkt Benedikt den Deggendorfern zu. Aber es gibt auch eine Aufnahme mit Angela Merkel, die ebenfalls musikalischen Besuch aus Deggendorf bekam. Über 1000 nationale und internationale Auftritte habe die Stadtkapelle in 40 Jahren absolviert. Am Ehrenabend durften die Musiker sich unter die Besucher mischen. Nachdem sie selbst den Festgottesdienst, zelebriert vom ehemaligen Stadtkapellenmitglied Michael Nirschl, gestaltet hatten, gaben sie den Taktstock bei der Jubiläumsfeier ab an den Patenverein, die Stadtkapelle Viechtach.
− mel
Mehr darüber lesen Sie am Montag, 22. Oktober, in der Deggendorfer Zeitung.
