Deggendorf
Scheitert Kunstrasenplatz in der Region an Auflagen zu Microplastik?

18.10.2018 | Stand 18.09.2023, 3:11 Uhr

Schlägt man mit der flachen Hand auf einen Kunstrasenplatz, sieht man das Granulat springen. −F.: stg

Der TSV Natternberg will in seinen Sportpark Haidhof (Landkreis Deggendorf) weiter groß investieren, eine neue Turnhalle ist geplant und auch ein Kunstrasenplatz. Doch hinter dem steht mittlerweile ein großes Fragezeichen. Denn dem Verein werden wohl zusätzliche Auflagen gemacht, die es bisher bei Kunstrasenplätzen in der Region nicht gegeben hat.

"Wir sind aus allen Wolken gefallen", sagt Vorsitzender Ewald Treml. Eigentlich schien schon alles gelaufen. Die Stadt hatte den Bebauungsplan geändert, damit Turnhalle und Kunstrasenplatz möglich werden. Parallel dazu musste auch der Flächennutzungsplan angepasst werden. Diese Änderung musste die Stadt von der Regierung von Niederbayern genehmigen lassen. Doch als Antwort kam aus Landshut nicht einfach das erwartete "Ok", sondern zusätzlich ein "Hinweis": Bei dem Kunstrasenplatz müsse man darauf achten, dass kein Microplastik in Gewässer gelangen kann.

Wie Bauamtsleiter Christoph Strasser auf Anfrage der DZ informiert, haben sich Stadt und Regierung darauf verständigt, dass es in der Baugenehmigung für den Kunstrasenplatz entsprechende Auflagen geben wird. In den Kunstrasenplätzen befindet sich zwischen den künstlichen Grashalmen ein elastisches Granulat, das offenbar als Verursacher von Microplastik-Staub in Frage kommt. Laut Treml wird sein Verein eine Filteranlage einbauen müssen, die dafür sorgt, dass kein mit Microplastik verunreinigtes Wasser den Platz verlassen kann. Die Anlage würde etwa 25.000 Euro kosten, sagte Treml, alle zwei Jahre wäre eine Reinigung für 800 bis 1000 Euro fällig. Und welche Mehrkosten durch Umplanungen anfallen würden, kann Treml noch nicht abschätzen.

Der Verein müsse nun noch einmal rechnen, ob er sich den Kunstrasenplatz noch leisten kann und will.

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