"Er hod an Hintern wie Apollo, in seinen Hüften schwingt Elan", sang schon Rainhard Fendrich in den 80ern. Und im Falle von Franz-Josef aus Reisach bei Hengersberg trifft das auch zu. Schwarze Löckchen, dunkle, warme Augen, muskulöse Brust – genau so und nicht anders sieht er aus, der Traum jeder – Kuh. Franz-Josef ist nämlich ein Stier. Und was für einer: Der Galloway ist der schönste seiner Rasse in ganz Bayern.
Von Star-Allüren ist das prämierte Rindvieh allerdings so weit weg wie sein Heimatort Reisach vom Trubel des Alltags. Gemeinsam mit seiner Herde grast der Achtjährige mitten in einer Bilderbuch-Idylle. Daneben stehen stolz Angelika und Josef Oswald. Das Ehepaar züchtet die robusten Rinder und ist zum Thema Landwirtschaft durch einen Zufall gekommen: "Mein Onkel hat den Hof ursprünglich bewirtschaftet. Er hatte keine Kinder und hat an uns übergeben", erzählt Josef Oswald. Und Gattin Angelika ergänzt: "Wir mussten uns entscheiden, ob wir aufhören und verpachten, oder wie wir weitermachen." Für sie sei von Anfang an festgestanden, dass sie nicht jeden Tag in den Stall gehen mag. Also habe man beschlossen, entweder Galloway-Rinder oder schottische Hochlandrinder, die sogenannten Highlands, anzuschaffen. "Entschieden hat schlussendlich das Los", erinnert sich Angelika Oswald. "Wir haben beide Zuchtverbände angeschrieben und der, der sich zuerst gemeldet hat, der bekam den Zuschlag." Die Galloways machten das Rennen und bereut haben die Oswalds das bis zum heutigen Tag nicht. "Für den Onkel war das am Anfang echt eine Herausforderung", schmunzelt Josef Oswald. "Der hat uns immer ermahnt, die Viecher reinzutun, wenn es regnete. Dass die einfach draußen bleiben und das auch noch genießen, das konnte er sich nicht vorstellen."
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