Deggendorf
Glasfaser vor der Haustür – aber kein Anschluss möglich

03.09.2018 | Stand 18.09.2023, 3:04 Uhr

Nur zwei Meter entfernt, aber unerreichbar, ist das schnelle Internet für die Rettenbacher (v.l.) Ulrich Gleich, Andreas Oswald, Uwe Rank und Franz Sagmeister. −Foto: Manuel Birgmann

Kaum zwei Meter entfernt von Franz Sagmeisters Grundstücksgrenze in Rettenbach (Landkreis Deggendorf) steht der rot-weiße Holzstempen auf dem Grünstreifen, der anzeigt, was sich unter dem Asphaltbelag verbirgt: eine Highspeed-Internetleitung. Glasfaserkabel, ein Anschluss daran würde 100Megabit/Sekunde Übertragungsleistung und mehr bringen. Wenn Franz Sagmeister daran denkt, wird er sauer: "Wieso steht hier kein Kasten, an den wir anschließen können?"

Als der Breitband-Ausbau mitten durch das Rettenbacher Wohnviertel Anfang des Jahres losging, freuten sich er und etliche Nachbarn auf schnelles Internet. Bisher ist Rettenbach – wie etliche Deggendorfer Stadtteile – durch die Teisnacher Firma amplus versorgt, die Breitbandübertragungsraten von mindestens 30 Megabit/s anbietet. Diese Leistung kommt bei Sagmeister aber nicht immer an. Vor allem abends werde es schwierig mit dem Streamen von Netflix-Serien, berichtet er. Die Leitung bricht immer wieder ab. Das bestätigen Freunde und Nachbarn.

Die Enttäuschung war groß, als sich dann herausstellte, dass es für die Rettenbacher keine Möglichkeit gibt, an die schnelle Glasfaserleitung anzuschließen, die mitten durch die Ortschaft führt. Mit ihr schließt die Telekom lediglich bisher unterversorgte Gebiete in Stauffendorf an, genauer gesagt 34 Haushalte.

Im Juni 2016 hatte der Stadtrat den Entschluss gefasst, die Telekom mit dem Ausbau von bisher unterversorgten Ortsteilen vor allem im Norden und Osten des Stadtgebiets zu beauftragen. Aus dem Breitband-Förderprogramm des Freistaats bekam Deggendorf dazu Zuschüsse in Höhe von 870.000 Euro. Und das sei genau der Knackpunkt, erläutert Stadtmarketing- und Kulturabteilungsleiter Andreas Höhn, der bei der Stadt Ansprechpartner für den Breitbandausbau ist. Nur dort, wo noch keine 30 Mbit/s vorhanden sind, darf die Stadt fördern. Für die Rettenbacher bedeutet dies, dass sie zwar Glasfaserkabel im Boden haben, dies aber nicht nützen können.

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