Der Bund Naturschutz im Landkreis Deggendorf richtet seinen Fokus nach wie vor auf das Thema Flächenverbrauch.
In seinem Tätigkeitsbericht bei der Jahreshauptversammlung zeichnete Kreisgruppenvorsitzende Georg Kestel den Schwerpunkt ein sehr differenziertes Bild anhand einzelner Gemeindebeispiele und vieler Daten und Fakten. Unter dem Strich sei festzuhalten, dass die Bevölkerungsentwicklung im Landkreis laut behördlicher Prognose bis zum Jahr 2036 zwar in etwa konstant bei knapp 120000 Einwohnern liegen werde, dass aber die unter 65-Jährigen um etwa dreißig Prozent abnähmen und die über 65-Jährigen um knapp fünfzig Prozent zunehmen würden. Reduzieren werde sich die Einwohnerzahl in den Bereichen Bernried, Wallerfing-Oberpöring-Aholming-Buchhofen und Niederalteich um etwa zwei Prozent, während Hengersberg, Deggendorf, Plattling und Außernzell eher leicht um etwa fünf Prozent wachsen würden. Vor diesem Hintergrund sei eine präzise und differenzierte Bedarfsermittlung bei Bauplanungen erforderlich. Diese Herangehensweise liege auch den Stellungnahmen des BN in Bauplanungsverfahren zugrunde. Festzustellen sei, dass die Zahl derartiger Verfahren – normalerweise etwa fünfzig pro Jahr, also eins pro Woche – ansteige. Im ersten Halbjahr 2018 waren es bereits 34, für das gesamte Jahr 2018 rechne er mit etwa siebzig Verfahren. Bemerkbar machen sich die brummende Baukonjunktur und die niedrigen Bauzinsen. "Wenn man vor dem Hintergrund der offiziellen Einwohnerprognose überschlägt, was gegenwärtig ausgewiesen wird an Bauflächen, ist das eigentlich ein Wahnsinn", urteilte Kestel. Das sei ein Vielfaches von dem, was man angesichts der prognostizierten Einwohnerzahlen erwarten müsste. Ein weiteres großes Problem sei das unter den Kommunen unkoordinierte Ausweisen von Gewerbegebieten.
− rüs
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