Deggendorf
So fit muss ein Kranführer sein

17.06.2018 | Stand 20.09.2023, 21:47 Uhr

Die Großbaustelle der Firma Erl und die Baustelle in der Nachbarschaft vom Rathausturm aus gesehen. Die Firma Erl benötigt zwei Krane, um jeden Punkt des ehemaligen Hertie-Gebäudes erreichen zu können. Die Ausleger der Krane müssen sich in unterschiedlichen Höhen drehen. − Foto: Manuel Birgmann

Sie sind die Fahnenmasten der Baustellen – Krane. Am Oberen Stadtplatz bzw. in der Metzgergasse stehen derzeit gleich drei davon auf engstem Raum: Zwei der Firma Erl am ehemaligen Hertie und einer zwei Häuser weiter, wo ein denkmalgeschütztes Gebäude saniert wird. Wie funktioniert es, dass sie sich nicht in die Quere kommen? Die DZ hat auf der Baustelle nachgefragt.

Die drei Krane sind so aufgestellt, dass sich ihre Ausleger frei drehen können. Wenn sie Lasten heben, muss der Kranführer freilich auf die anderen Kranausleger achten. Dabei gibt es eine einfache Regel, sagt Christian Leidl: "Der größere Kran hat immer Vorfahrt." Das ist am Oberen Stadtplatz der von Leidl. Er steuert den Kran, der schon seit der Adventszeit in einer Baulücke in der Metzgergasse steht und der in der Weihnachtszeit beleuchtet war. Über 50 Meter ist der Kran hoch, 75 Meter der Ausleger lang, informiert Andreas Plecher, der Bauleiter der Firma Erl auf der Hertie-Baustelle.

Kranführer sollten körperlich fit und schwindelfrei sein
Normalerweise wird ein großer Kran wie der von Christian Leidl von oben aus gesteuert. Doch die Hertie-Baustelle ist so verwinkelt, dass auch aus fast 60 Meter Höhe so wenig einzusehen ist, dass Leidl von unten mit Fernsteuerung arbeiten muss. Für ihn bedeutet das, dass er dauernd unterwegs ist. Mit einem Schrittzähler hat er einmal gemessen, wie viel er am Tag läuft. Es sind mehr als 30 Kilometer. Wo er als nächstes gebraucht wird, das sieht ein guter Kranführer, sagt Leidl.

Fit – und natürlich schwindelfrei – muss ein Kranführer auch sein, um über Leitern ins Führerhaus zu kommen. Rund zehn Minuten braucht Leidl für die über 50 Höhenmeter. Am Stück geht das nicht, etwa alle zehn Meter macht er Pause. "Das geht ganz schön in die Arme."

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