Deggendorf/Landshut
Maibaum "zu früh" gestohlen: Das sagen Brauchtumsexperten dazu

27.04.2018 | Stand 18.09.2023, 2:45 Uhr
Tim Ende

Ein bis drei Tage vor dem Aufstellen gilt gemeinhin als Zeitraum für den Maibaumdiebstahl. In Deggendorf waren es deutlich mehr. − F.: dpa

Eigentlich soll es für alle Beteiligten eine große Gaudi sein, doch manchmal sorgt das traditionelle Maibaumstehlen für großen Ärger. Wie zuletzt im Deggendorfer Stadtteil Mietraching. Dort hatten Diebe bereits eineinhalb Wochen vor dem geplanten Aufstelltermin am 30. April den Maibaum gestohlen - und damit den Ärger des Vorstands des örtlichen Trachtenvereins auf sich gezogen.

Josef Saller, erster Vorsitzender des Mietrachinger Trachtenvereins, verweigerte den Dieben die Auslöse, die traditionell aus Bier und Brotzeit besteht. Auf einen Maibaum müssen die Mietrachinger heuer dennoch nicht verzichten, denn ein Bürger spendete einen neuen.

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Tatsächlich gibt es um den Zeitpunkt, wann ein Maibaum gestohlen werden darf, reichlich Diskussionen. Christine Lorenz-Lossin, Kulturreferentin beim Bezirk Niederbayern in Landshut, merkt dazu an: "Es gibt zwar jede Menge Regeln, aber diese sind bloß mündlich überliefert und deswegen nicht in Stein gemeißelt." Einen optimalen Zeitpunkt gebe es deswegen nicht.

"Traditionsgemäß wird ein Maibaum aber erst dann gestohlen, wenn klar erkennbar ist, dass er als Maibaum verwendet wird", sagt Lorenz-Lossin. Den Maibaum schon so früh zu stehlen wie in Mietraching mache deswegen wenig Sinn, findet die 41-Jährige. "In der Regel sind ein bis zwei Tage vorher angebracht", sagt sie.

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