Deggendorf
Der B11-Tunnel bleibt Unfallschwerpunkt

26.04.2018 | Stand 18.09.2023, 2:44 Uhr

Ein Stück weit sind die Spuren im Tunnel schon mit Fähnchen getrennt. Diese sollen nun noch weiter gesteckt werden, aber nicht wie vorgeschlagen bis zur Ausfahrt Bahnhofstraße. − Foto: Binder

Wie oft hat es im Süd-Tunnel schon gekracht. Immer wieder beim Spurwechsel, meist wenn ein Laster von links nach rechts zieht und ein Auto im toten Winkel hat. Und wie oft waren Roman Fischer, Verkehrsexperte bei der Polizei, Ordnungsamtleiter Karlheinz Löfflmann und Vertreter des Bauamts schon vor Ort, um Lösungen zu finden. "Seit 2010 untersuchen wir das schon", sagte Roman Fischer am Donnerstag im Verkehrsausschuss. Das untermauerte er mit der aktuellen Unfallstatistik: Es gibt wenig auffällige Stellen im Stadtgebiet, sieht man einmal von den Supermarkt-Parkplätzen mit den vielen Parkremplern ab. Der einzige wirklich brenzlige Bereich ist der Süd-Tunnel mit seinen in Fahrtrichtung München zusammenlaufenden Spuren aus Richtung Grafling und von der Martinskreuzung kommend. 10000 Fahrzeuge rollen täglich durch die Weströhre der Einhausung. Neunmal hat es 2017 gekracht, wobei die B11 lange gesperrt war. 18 Unfälle gab es 2016, heuer bis gestern bereits sechs.

Das Bauamt hat auf Empfehlung der Unfallkommission den Antrag gestellt, die Fähnchen, die an der Tunneleinfahrt zwischen den Spuren stehen, in der Einhausung durch den ganzen Tunnel weiterzuführen. Spurwechsel wären dann in keiner Richtung möglich, Zusammenstöße auch nicht mehr. Aber diese Maßnahme hätte eine gravierende Konsequenz: Wer aus Richtung Grafling kommt und daher auf der linken Spur ist und bleibt, kann die Ausfahrt in der Bahnhofstraße nicht mehr ansteuern. 1350 Fahrer am Tag müssten sich einen weiteren Weg die Innenstadt suchen.

Das kommt bei OB Christian Moser und den Stadträten jeder Couleur aber gar nicht gut an. Nach dem einstimmigen Beschluss will man sich da erst einmal weiter herantasten: Zunächst sollen die Fähnchen noch etwas weiter in den Tunnel hineinkommen und spezielle Mittelstreifen sollen beim Spurwechsel akustisch warnen. Nächstes Jahr will man mit den nächsten Unfallzahlen schauen, was es gebracht hat.

− kw