Deggendorf
Deutschlands jüngster Zahnarzt ist ein Deggendorfer

19.05.2017 | Stand 21.09.2023, 21:48 Uhr

Julian Burg in der Praxis seines Vaters Peter, die seit 60 Jahren unter dem Namen Burg geführt wird. Schon Opa Josef Burg war Zahnarzt. "Heute kommen noch Patienten, die mein Großvater schon behandelt hat. Er hat so gründlich gearbeitet, dass es bei ihnen oft nix zu tun gibt", sagt Julian Burg, der die Familientradition fortführt. − Foto: Roland Binder

Schon in seiner Schulzeit hat Julian Burg den Turbo gezündet und sich sein eigenes G7 gebastelt. Bis zur neunten Klasse besuchte der Deggendorfer das Comenius-Gymnasium. Mit dem Sprung in die zehnte Klasse ans Landesgymnasium für Hochbegabte in Schwäbisch Gmünd in der Nähe von Stuttgart war auch schon ein Jahr Schule gespart.

Das Abitur 2010 war nicht das eines Überfliegers, "ich hatte anderes im Kopf". Auf den Schnitt angesprochen, ist sich der Deggendorfer nicht sicher: "Ich glaube 2,0." Da war er aber auch erst 16 und wie wahrscheinlich alle in diesem Alter unschlüssig in Sachen Berufswahl. Eine Ausbildung bei einer Bank in München brach er nach kurzer Zeit ab. Zum Wintersemester 2010/11 – mit gerade einmal 17 Jahren – stand der Entschluss schließlich fest: Es sollte Zahnmedizin sein, wie schon bei Vater Peter Burg und Opa Josef Burg. Für den jungen Burg etwas Alltägliches: "Als Kinder haben wir manchmal beim Notdienst assistiert." Auch Mama Edeltraud Burg ist Ärztin, allerdings in der Kinder- und Jugendmedizin.

Julian Burg zog das Studium der Zahnmedizin in der Regelstudienzeit durch und schloss es im November 2015 nach elf Semestern ab. Die Frage nach der Abschlussnote beantwortet er erneut uneitel und ohne vor Stolz geschwellter Brust: 1,0.

Noch im selben Jahr trat er in der Praxis seines Vaters Peter Burg in der Bahnhofstraße die zweijährige Assistenzzeit an, die heuer im November endet. Dann wird Julian Burg 24 Jahre alt sein und möchte sich in Richtung Kieferorthopädie weiterbilden: "Ich hab ja Zeit und kann mir viele Bereiche anschauen."

Auf die Idee, dass er Deutschlands jüngster Zahnarzt ist, kam er nicht selbst. "Eine Patientin hat mir einen Artikel über einen Kollegen aus Fulda geschickt." Der Hesse Maximilian Bock wird darin als Deutschlands zweitjüngster Zahnarzt gefeiert. "In ganz Deutschland gibt es zwei Zahnmediziner, die 1993 geboren sind – einen Hessen und einen Bayern", wird in dem Bericht vom Februar die Bundeszahnärztekammer zitiert und weiter: "Am Titel jüngster Zahnarzt Deutschlands ist Bock nur ganz knapp vorbeigeschlittert: Der Titelträger – ein Dentist aus Niederbayern – ist gerade einmal 36 Tage jünger." Und Julian Burg hat dem Hessen noch eins voraus: Er hat das Studium schon 2015, Maximilian Bock erst 2016 abgeschlossen.

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