Deggendorf
Russlanddeutsche und Rechtsextreme demonstrieren

07.02.2016 | Stand 20.09.2023, 21:18 Uhr

Rund 100 Demonstranten versammelten sich auf dem Oberen Stadtplatz. − Fotos: Binder

Eine Kundgebung für "Recht und Ordnung in Deutschland" hat am Sonntagnachmittag auf dem Oberen Stadtplatz stattgefunden. Daran haben rund 100 Personen teilgenommen, etwa zwei Drittel waren Russlanddeutsche, ein Drittel war der rechtsextremen Szene zuzurechnen. Mehrere Teilnehmer traten offen als Anhänger der Neonazi-Partei "Der III. Weg" auf. Angemeldet hatte die Kundgebung der in Plattling wohnende Russlanddeutsche Walter Seewald, der sich selbst Wjatscheslaw Seewald nennt.

Seewald hatte 1500 Teilnehmer angekündigt. Die tatsächliche Beteiligung blieb weit dahinter zurück und war auch geringer als bei einer nicht angemeldeten Kundgebung vor zwei Wochen. Damals hatten sich rund 300 Russlanddeutsche versammelt, um wegen einer angeblichen Vergewaltigung einer 13-jährigen Russlanddeutschen in Berlin durch Flüchtlinge zu demonstrieren. Von dieser Vergewaltigung, die es nie gegeben hat, war gestern nicht mehr die Rede. Irgendwie ging es – so viel wurde aus Seewalds wirrer Rede deutlich – gegen Flüchtlinge, die Bundeskanzlerin, die Lügenpresse, die Amerikaner und für die "heilige" Familie, "unsere" Heimat, Wahrheit, Ordnung und Russland. Nach seiner Rede gab Seewald das Mikrofon für alle Teilnehmer frei. Es ergriff auch der NPD-Funktionär Alfred Steinleitner das Wort.

− stg