Neuötting
Carport wackelt wegen Denkmalschutz

14.06.2019 | Stand 20.09.2023, 2:58 Uhr

Am Hang unterhalb der Rathausrückseite soll der Solar-Carport entstehen. Soweit der Wunsch von Stadt und Energiegenossenschaft. Doch jetzt gibt es Probleme mit dem Denkmalschutz. Von dieser Seite wird moniert, dass der Blick auf den "historisch geschützten Hang" beeinträchtigt würde. −Foto: Lambach

Das hatten sich die Stadt und die Energiegenossenschaft so schön gedacht: Unter anderem mit dem Geld aus dem Klimaschutzpreis wollen sie einen Solar-Carport unterhalb der Rathaus-Rückseite errichten, der nebenbei Strom direkt ins Rathaus einspeist. Bei Ortsbesichtigungen und im Stadtrat wurde das Projekt vorgestellt, das mit etwa 120000 Euro Kosten zu Buche schlagen würde. Auf der anderen Seite würde man jährlich einen Stromertrag von 48000 kWh erzeugen.

Doch Bürgermeister Peter Haugeneder musste in der Sitzung des Stadtrates am Donnerstag mitteilen, dass das Projekt nicht so läuft wie erhofft: Der Denkmalschutz legt sich quer. Haugeneder musste das öffentlich mitteilen, weil CSU-Fraktionssprecher Klaus Angermaier erfolgreich beantragt hatte, diesen Punkt aus der nichtöffentlichen Sitzung in die öffentliche zu holen.

Wie Haugeneder sagte, liege der Bauantrag derzeit beim Landratsamt zur Genehmigung vor. Man habe im Vorgriff einer Genehmigung mit dem Landesamt für Denkmalpflege Kontakt gehabt. Diese Behörde spreche sich gegen die Errichtung des Solar-Carports aus, weil dieser, so das Amt, "den Blick auf den historisch geschützten Hang ablenkt", berichtete Haugeneder. Man habe deswegen aber den Antrag nicht zurückgenommen, sondern noch einen Ortstermin mit der Denkmalpflege und Stadtheimatpflegerin Renate Heinrich gehabt. Doch auch dieser sei nicht so gelaufen wie städtischerseits gewünscht: "Wir sind auf keine Konsenslösung gekommen", stellte Haugeneder fest. Aktuell wolle die Stadt nun so vorgehen, dass die EGIS die Bauherren-Eigenschaft zurück an die Stadt Neuötting gibt, die dann weiter handeln kann. Dann werde man "auf den vermutlich ablehnenden Bescheid warten und gegebenenfalls eine gerichtliche Überprüfung anstreben", so Haugeneder. Der Bürgermeister denkt dabei an eine "Signalwirkung" einer möglichen Verhandlung, denn die Denkmalpflege "sei ja durchaus immer wieder ein Thema".

− ina



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