Viele Leute sind auf sie angewiesen: die Tafel. In Burghausen (Landkreis Altötting) kommen jede Woche um die 150 Leute, um sich Lebensmittel ganz günstig zu holen. Anders wäre es schwierig für sie zu überleben – wäre da nicht die Tafel. Seit jüngster Zeit hat diese aber mit einem Phänomen zu kämpfen, für das sie eigentlich gar nichts kann: Immer wieder landen Lebensmittel, die Kunden gerade in der Tafel geholt haben, in den umliegenden Mülleimern. Wer macht das und warum? Die Mitarbeiter können sich keinen Reim drauf machen. Doch sie haben Ideen, wie man Abhilfe schaffen kann.
"Ich verstehe das absolut nicht", ärgert sich Alfred Danninger, Geschäftsleiter der Bürgerinsel, die die Tafel organisiert. Jüngst auf der Jahreshauptversammlung sei das Thema schon angesprochen worden, erzählt er. Joghurts, Fleisch, Brot – allerlei Dinge seien zuletzt in den Mülleimern rund um die Tafel gefunden worden. Nicht viel, aber immer wieder ein bisschen was. "Ich bin mir sicher, dass das Einzelfälle sind", stellt Danninger klar. Dennoch will man diesen entschieden entgegentreten.
Denn wer verantwortlich dafür ist, das könne man nicht pauschal sagen. Alles den Asylbewerbern unterzuschieben, das wäre zu billig, findet Danningers Vorstandskollegin Charlotte Michel. Schließlich weiß sie, die oft selbst bei der Ausgabe vor Ort ist, es besser: "Viele von ihnen haben so eine Angst davor, dass sie bei der Wurst oder dem Fleisch Schweinernes erwischen, dass sie gleich gar keines mitnehmen", erzählt sie. Und vor allem solche Waren sind zuletzt gefunden worden.
Ähnlich verhält es sich mit den Milchprodukten: "Wenn da ein Joghurt ein oder zwei Tage über dem Mindesthaltbarkeitsdatum ist, nehmen sie ihn schon nicht mehr, weil er ja schlecht sein könnte." Freilich könne man es nicht ausschließen, dass auch Asylbewerber Waren weggeschmissen haben. Charlotte Michel will aber davor warnen, vorschnell Schlüsse zu ziehen.
− ala
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